Whitepaper zur Digitalisierungs-Strategie: Von der analogen Pumpe zu digital-basierten Operations

Digitalisierung: Hype? Pflicht!

Condition Monitoring an einer Pumpe von Grundfos

Gerade mittelständische Betreiber tun sich mit dem Mega-Thema ‚Digitalisierung‘ vielfach noch etwas schwer – sie sehen sozusagen vor lauter Wald die Bäume nicht mehr. Der Rat kann deshalb generell nur lauten: Langsam Schritt für Schritt starten, nicht unmittelbar auf ein Gesamtkonzept setzen. Viele Digitalisierungsspezialisten sagen, nicht die Technologie sei die Herausforderung, sondern der Change-Prozess: „Digitalisierung ist ein Menschen-Thema, kein Technologie-Thema. Der Mindset muss stimmen“, so der Chief Digital Officer eines Anlagenbauers im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung auf der Achema 2018.

Die Digitalisierungs-Strategie von Grundfos rüttelt das bisherige Verständnis über das Geschäftsmodell eines Maschinenbauers gehörig durch: ‚Produktentwicklung‘ in der herkömmlichen Denk- und Vorgehensweise hatte die analoge Pumpe im Fokus – diese wurde gemäß einem zuvor erarbeiteten Lastenheft und den darin beschriebenen (zumeist umfangreichen) Funktionalitäten konzipiert. Nun steht für Grundfos nicht mehr nur die analoge Pumpe im Mittelpunkt, sondern die an den individuellen Kundenanforderungen orientierte spezifische Produkt-Konfiguration (Customizing), ergänzt durch neuartige digital-basierte Geschäftskonzepte (Digital Commercial Offerings).

Pumpe 4.0 ist insbesondere ein Thema von Systemintegratoren, die eine Pumpe in ein Anlagenkonzept einzubinden haben - eine Zielgruppe, mit der Grundfos in Zukunft noch mehr als heute zu tun haben wird. Für diese Systemintegratoren stellt Grundfos nicht allein Hardware bereit, sondern vermehrt bereits realisierte und bewährte Softwarelösungen. Ziel ist es dabei beispielsweise, eine Industriepumpe in kürzester Zeit in ein Bussystem integrieren zu können – Programmierbeispiele kann sich der Systemintegrator aus dem Netz herunterladen.

Die Basis: iSolutions

Grundfos hat als Basis das Konzept der iSolutions entwickelt: Integrierte Pumpenlösungen und flexible modulare Systeme, bestehend aus Pumpen, Motoren und Antrieben, Steuerungs- und Sicherungsmodulen sowie Mess- und Datenübertragungseinheiten. Es ist ein ganzheitlicher Systemansatz, bei dem mit intelligenter MSR-Technologie ausgerüstete Pumpen und Systeme an die Gegebenheiten der jeweiligen Infrastruktur (Trinkwasser, Abwasser, Kühlung, Heizung) angepasst werden können, um eine optimale Förderleistung, einen hohen Gesamtwirkungsgrad und ein Höchstmaß an Betriebssicherheit zu gewährleisten.

Funktechnik bzw. Ethernet-Bus machen die Pumpensysteme Industrie 4.0-ready. Auf diese Weise können smarte Pumpen spezifische Funktionalitäten ausführen, optional auch andere Prozessparameter über zusätzliche freie Schnittstellen mit überwachen.

Eine bemerkenswerte Funktionalität bietet AutoAdapt, die in einer Reihe von Grundfos-Pumpen verfügbar ist: Diese Funktion sichert eine präzise Konfiguration der Anlage und damit maximale Energienutzung. Dazu analysiert die Pumpe kontinuierlich die Anlagenanforderungen auf Veränderungen und nimmt anschließend zur Sicherung der Gesamtanlageneffizienz eine Leistungsanpassung vor.

Mit iSolutions ist es Grundfos gelungen, alle einzelnen Pumpenkomponenten ganzheitlich miteinander zu verzahnen und diese über zentrale Kommunikationsmodule und über die Smartphone-App GO Remote gezielt zu verwalten – gleichgültig welche Einheiten verbaut sind. Das sichert Flexibilität für jeden Anwendungsfall.

Ergebnis ist eine nahtlose Systemintegration mit intelligenter Kommunikation aller Produkte untereinander für einen optimalen und wirtschaftlichen Pumpenbetrieb während des gesamten Lebenszyklus der Anlage:

  • Synchronisierter Betrieb: Intelligente Kommunikation zwischen allen verbauten Produkten, gezieltes Sammeln und Aufbereiten von Daten
  • Höherer Komfort: Konstanter Druck an allen Entnahmestellen und 100prozentige Versorgungssicherheit
  • Höhere Zuverlässigkeit: Minimale Ausfallzeiten und Wartungskosten
  • Höhere Energieeffizienz: Übertrifft die Anforderungen der aktuellen Normen und Vorschriften
  • Höhere Simplizität: Keine überflüssigen Komponenten.

Keine Frage: Der smarte Umgang mit den generierten Daten, deren Analyse ist der weitaus wichtigere Teil der digitalen Transformation. In Zukunft werden Industriepumpen noch mehr in der Lage sein, aus Erfahrungen zu lernen und auf dieser Basis zu handeln – Stichwort ‚Künstliche Intelligenz (KI‘).

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