Covestro investiert zweistelligen Millionenbetrag in Dormagener TDI-Anlage

Verbesserte Effizienz: Modernisierung senkt Energieverbrauch um bis zu 80 Prozent

Mit einer Kapazität von 300.000 Tonnen jährlich verfügt Covestro in Dormagen über die größte Anlage zur Herstellung von TDI in Europa

Um die Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Produktion von Toluylen-Diisocyanat (TDI) zur Herstellung von Weichschäumen in Europa weiter zu stärken, investiert Covestro bis 2025 einen zweistelligen Millionenbetrag in die Modernisierung seiner Produktionsanlage in Dormagen. Die Anlage wurde Anfang 2015 in Betrieb genommen und gilt durch die Verwendung der von Covestro entwickelten Gasphasen-Technologie als eine der modernsten TDI-Produktionsanlagen weltweit. Im Zuge der Arbeiten wird unter anderem ein moderner Reaktor eingebaut, der künftig die Nutzung der entstehenden Reaktionsenergie zur energieeffizienten Erzeugung von Dampf ermöglicht.

Durch die Erneuerung sorgt Covestro für eine signifikante Steigerung der Energieeffizienz der Anlage. Gleichzeitig werden die CO2-Emissionen gesenkt. Nach der Modernisierung soll die Anlage bis zu 80 Prozent weniger Energie als konventionelle Prozesse für die Produktion von TDI verbrauchen. Die Treibhausgasemissionen werden um weitere 22.000 Tonnen pro Jahr reduziert. Dies leistet nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele des Unternehmens. Auch unterstützt dieser Schritt die Sicherung der europäischen TDI-Produktion angesichts stark gestiegener Energiekosten. Zudem wird auch die Nachhaltigkeitsbilanz der abnehmenden Industrien verbessert. Die erste Phase des Projekts wurde nun mit dem Einhub der Apparate in den Betrieb erfolgreich abgeschlossen. Alle weiteren Maßnahmen finden schrittweise bis zum Frühjahr 2025 statt. So soll die kontinuierliche Versorgung der Kunden mit TDI sichergestellt werden.

Transformation zu klimaneutraler Produktion beschleunigen

„Wir wollen weiterhin in Deutschland wachsen und die Transformation zu einer klimaneutralen Produktion vorantreiben. Die Rahmenbedingungen, allen voran die hohen Energiepreise, machen uns die Entscheidung für derartige Investitionen gleichwohl zunehmend schwer", sagt Dr. Thorsten Dreier, Vorstand für Technologie bei Covestro. „Die Politik muss endlich wirksame Maßnahmen ergreifen, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands bei den Energiepreisen wiederherzustellen und verlässliche Grundlagen für die klimaneutrale Transformation der Industrie zu gewährleisten."

Covestro-Anlage in Dormagen erbringt Jahreskapazität von 300.000 Tonnen TDI

Die TDI-Anlage in Dormagen hat eine Jahreskapazität von 300.000 Tonnen. In ihr kommt die von Covestro entwickelte Gasphasen-Technologie zum Einsatz, die bereits vor der Modernisierung bis zu 60 Prozent weniger Energie und bis zu 80 Prozent weniger Lösemittel als konventionelle Prozesse benötigte. Mit der aktuellen Investition wird die Effizienz und damit Nachhaltigkeit der Anlage nochmals signifikant gesteigert. TDI ist ein wichtiger Rohstoff für Weichschäume, die zum Beispiel für Komfort in Matratzen und Polstermöbeln sowie Autositzen sorgen. Der Werkstoff spielt auch in Zukunft eine wichtige Rolle für Covestro und die verarbeitenden Industrien. „In Dormagen unterhalten wir die größte Produktionsanlage für TDI in Europa, womit der Standort eine zentrale Rolle für die verlässliche Versorgung unserer Kunden in der Region spielt. Nun richten wir uns weiter konsequent an ihren Bedürfnissen aus. Denn die Investition unterstreicht nicht nur unser Bekenntnis zum europäischen Markt, sondern ermöglicht unseren Kunden auch eine weitere Verringerung ihrer indirekten CO2-Emissionen auf dem Weg zur Entwicklung klimaneutraler und zirkulärer Produkte für die Endverbrauchermärkte“, beschreibt Dr. Christine Mendoza-Frohn, Vertriebsleiterin Performance Materials für die Regionen Europa, Naher Osten und Afrika sowie Lateinamerika. „Zugleich unterstreichen wir mit der Investition auch unseren Anspruch, gemeinsam mit unseren Partnern entlang der Wertschöpfungsketten eine führende Rolle beim Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft einzunehmen.“

Mit Kreislaufwirtschaft bis 2035 klimaneutral

Covestro richtet sich als Unternehmen komplett an der Kreislaufwirtschaft aus. Auf dem Weg dorthin hat sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, bis 2035 operativ klimaneutral zu sein. Die Steigerung der Effizienz bestehender Produktionsprozesse ist ein wichtiger Hebel dazu. Von 2005 bis 2020 konnte Covestro seinen spezifischen Energieverbrauch, also den Energieverbrauch pro Tonne hergestellten Produkts, bereits um gut 35 Prozent senken. Bis 2035 soll der spezifische Primärenergiebedarf der drei NRW-Standorte durch gezieltes Energiemanagement im Vergleich zu 2020 weiter um rund 25 Prozent reduziert werden. Dabei will Covestro ab 2035 rund 1.100 Gigawattstunden an Primärenergie pro Jahr einsparen. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von über 50.000 Durchschnittshaushalten. Bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre soll knapp die Hälfte dieses Potenzials realisiert werden.

Wirtschaftsministerium unterstützt Bauprojekt

Die Modernisierung der TDI-Anlage in Dormagen wird mit einem mittleren einstelligen Millionenbetrag durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz gefördert.
 

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