Düker-Einweihung im Chempark Leverkusen: Inbetriebnahme der Rohrleitungen in der neuen Rheinunterquerung

12 Millionen Euro Projekt sichert Wettbewerbsfähigkeit der Standorte

Startschuss für die Inbetriebnahme des neuen Dükers "Martina"

Mit einem Festakt wurde der neue Rohrleitungstunnel unter dem Rhein zwischen Leverkusen und Köln-Merkenich eingeweiht. Gleichzeitig wurde der offizielle Startschuss für die Inbetriebnahme der Rohrleitungen gegeben. „Alle beteiligten Parteien haben dafür gesorgt, dass dieses sehr komplexe und anspruchsvolle Projekt zügig und erfolgreich umgesetzt werden konnte“, so Chempark-Leiter Lars Friedrich. „Das über 12 Millionen Euro teure Bauwerk ist ein wesentlicher Baustein zur langfristigen Sicherung und Weiterentwicklung der Infrastruktur des Rohstoffverbundes zwischen den Chempark-Standorten Dormagen und Leverkusen.“ Aus den Reihen der Chempark-Partner ergänzt Klaus Jaeger, Leiter Site Management NRW bei Covestro: „Der Düker ist ein wichtiges Element, um nachhaltig und sicher die Rohstoffversorgung unserer Werke in Nordrhein-Westfalen im Sinne unseres Verbundgedankens zu gewährleisten.“

Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath führt diesen Gedanken weiter: „Diese Investition erhält und stärkt die Attraktivität des Chemie-Standortes Leverkusen. Als schneller und sicherer Transportweg für Rohstoffe bedeutet der Düker einen Mehrwert für die bestehenden Betriebe – ist aber auch sicher ein Pluspunkt, wenn Unternehmen den Standort „Chempark-Leverkusen“ ins Auge fassen. In jedem Fall trägt der Neubau des Rheindükers zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region bei. Als Oberbürgermeister kann ich das nur begrüßen.“

Die neue Rheinunterquerung wurde innerhalb von vier Jahren geplant, genehmigt und fertiggestellt. Die reine Bauzeit vom Schachtaushub über den Tunnelvortrieb bis zur Fertigstellung des Innenausbaus betrug circa eineinhalb Jahre. Bis zu 12 Meter unterhalb der Rheinsohle wurden dabei 3.000 Tonnen Stahlbeton verbaut und 4.000 Meter Stahlrohre verlegt. Für die Isolierung der Rohrleitungen wurden rund 1.200 Liter Beschichtungsmaterial verbraucht. Der neue Düker enthält derzeit acht Rohrleitungen, ein modernes Sicherheitssystem sowie Lüftungs- und Zugangsschächte auf beiden Rheinseiten. Der Umschluss der Leitungen in das Verbundnetz erfolgt sukzessive. Die abschließenden Rückbauarbeiten im Rheinufervorland werden im nächsten Frühjahr beendet werden.

Schon seit Jahrzehnten werden Rohstoffe wie Stickstoff, Wasserstoff und Kohlenmonoxid zwischen Dormagen und Leverkusen sicher durch das Rohrleitungsbündel transportiert. Unter Umwelt- und Sicherheitsaspekten sind Rohrleitungen ein bewährtes und erprobtes Transportmittel für viele flüssige und gasförmige Stoffe. Der neue Rohrleitungstunnel ist im Gegensatz zum bisherigen begehbar, das heißt, er ist für Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie für Kontrollgänge jederzeit zugänglich.

Daten und Fakten zum Düker

  • Länge Rohrleitungen: 545 Meter (von Einbindestelle zu Einbindestelle)
  • Länge Tunnelröhre: 470 Meter
  • Außendurchmesser: 3,0 Meter
  • Innendurchmesser: 2,4 Meter
  • Wanddicke: 30 Zentimeter Stahlbeton
  • Lage: Rheinkilometer 700,4; 9-12 Meter unterhalb der Rheinsohle
  • Startschacht-Sohle: 16 Meter tief (rechtsrheinisch), im Chempark Leverkusen
  • Zielschacht-Sohle: 9 Meter tief (linksrheinisch), im Rheinufer-Vorland bei Köln-Merkenich
  • Dauer Vortriebszeit: ca. 2 Monate
  • Rohrleitungen: derzeit 8, erweiterbar
  • Transportierte Stoffe: derzeit Erdgas, Kohlenmonoxid, Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff