Neue Materialien für industrielle 3D-Druck-Anwendungen

Niedrigschmelzendes Polyamid-6 für Standard-Maschinen

Photo-Resin X400M eignet sich für bruchfeste Teile – hier zum Beispiel nachträglich gefärbte elektrische Steckverbinder

Auf der Konferenz der Additive Manufacturing Users Group (Amug) vom 8. bis 12. April 2018 in St. Louis, Missouri, stellt die BASF 3D Printing Solutions verschiedene neue Materialien für den 3D-Druck vor. Gemeinsam mit Essentium Materials, Texas, baut die BASF 3D Printing Solutions außerdem ein globales Vertriebsnetzwerk für Kunststoff-Filamente auf. Beide Unternehmen fassen daher gezielt einen wesentlichen Teil ihrer industriellen Filament-Materialien unter dem Namen Ultrafuse zusammen.

Alle Filamente der Ultrafuse-Familie sind für industrielle Anwendungen entwickelt worden. „Wir wollen unseren Kunden weltweit qualitativ hochwertige und leistungsfähige Materialien für das Druckverfahren Fused Filament Fabrication anbieten“, erklärt Firat Hizal, Marketing & Sales Manager Plastic Filaments bei der BASF 3D Printing Solutions. Zum Angebot gehört auch eine umfassende Expertise in der Anwendungsentwicklung und Know-how in der Fused Filament Fabrication (FFF). Die überregionale Vertriebsvereinbarung umfasst verschiedene Produkte, darunter Ultrafuse Z. Ultrafuse Z ist ein spezielles, funktionalisiertes Filament, das auf BASF-Materialien basiert, von Essentium weiterentwickelt wurde und in Kombination mit der Verarbeitungstechnologie Flash Fuse von Essentium Materials angeboten wird. „Wir können hiermit ein Material für FFF zur Verfügung stellen, das Bauteile mit optimalen Festigkeiten in Z-Richtung ermöglicht“, so Hizal. Im Laufe des Jahres wollen die Kooperationspartner weitere, gefüllte und schwer entflammbare Filamente auf den Markt bringen. 

Ultrasint PA6 LM X085 ist ein neues Material zum Einsatz in Selective Laser Sintering-Prozessen (SLS). Das graue Polyamid-6-basierte Pulver schmilzt bei etwa 193 Grad Celsius und lässt sich leicht auf den meisten im Markt verwendeten SLS-Maschinen verarbeiten. „Mit diesen Eigenschaften haben vor allem Kunden in der Automobil- oder Konsumgüterindustrie nun ein PA6-basiertes Material zur Verfügung, wo heute meist nur aus verschiedenen PA11 oder PA12-Varianten gewählt werden konnte“, erklärt Alexander Cochrane, Marketing Manager 3D-Printing Powder Bed Fusion. Die hergestellten Teile zeichnen sich durch eine hohe Steifigkeit und Festigkeit aus. „Die ersten mit dem neuen Ultrasint PA6 LM hergestellten Teile überzeugen, so dass wir voraussichtlich im Spätsommer erste Kunden mit unserem Pulvermaterial beliefern können“, freut sich Cochrane.

Auch im Bereich der UV-reaktiven Materialien arbeitet die BASF 3D Printing Solutions an verschiedenen Neuentwicklungen. Seit kurzem verfügbar ist das Photo-Resin X004M, das speziell für Stereolithographie- (SLA), Digital Light Processing- (DLP) und LCD-Drucker optimiert wurde, bei denen jeweils die Lichtquelle unter dem Baumaterial angebracht ist. Das neue Material überzeugt durch eine hohe Bruchfestigkeit bei gleichzeitig hohem Elastizitätsmodul. „Wir planen, auch mit unseren neuesten Materialentwicklungen im Bereich der Photopolymere in Kürze auf den Markt zu kommen, um die Kundenanforderungen aus der Industrie an flexible und vor allem hochfeste Photopolymer-Bauteile erfüllen zu können“, so András Marton, Marketing & Sales Manager Photopolymers bei der BASF 3D Printing Solutions. Weitere Entwicklungen für UV-reaktive Materialien kommen aus dem Bereich der keramischen Photopolymere, die das additive Fertigen von Metallguss-Formen für Anwendungen zum Beispiel in der Luftfahrt- und Automobilbranche ermöglichen.

Um besser auf Kundenbedürfnisse eingehen zu können, richtet die BASF 3D Printing Solutions zukünftig ihre Aktivitäten auf die Kundenbranchen Automobil, Luftfahrt, Konsumgüter sowie Medizin- und Dentaltechnik aus. Seit Februar ist die BASF 3D Printing Solutions Mitglied im Direct Manufacturing Research Center an der Universität Paderborn (DMRC). Ziel des DMRC und seiner Industriepartner ist es, additive Fertigungsverfahren zu verbessern. Seit 2009 arbeiten dort interdisziplinäre Teams in technologieübergreifenden Projekten daran, 3D-Druckverfahren für Endanwendungen weiterzuentwickeln.
 

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