Update: BASF-Umsatz sinkt im 2. Quartal 2023 um ein Viertel

Ausblick für 2023 angepasst

BASF in Ludwigshafen

BASF hat die finalen Zahlen für das 2. Quartal 2023 vorgelegt. Der Umsatz ging von April bis Juni 2023 um 25 Prozent auf rund 17 Milliarden Euro zurück. Im Vorjahr erzielte das Unternehmen noch 23 Milliarden Euro. Ausschlaggebend für den Umsatzrückgang waren geringere Preise, insbesondere in den Segmenten Chemicals, Surface Technologies und Materials. Agricultural Solutions konnte Preissteigerungen durchsetzen. Ein niedrigerer Absatz infolge einer schwächeren Nachfrage belastete die Umsatzentwicklung in allen Segmenten. Darüber hinaus dämpften Währungseinflüsse den Umsatz.

„Wir verzeichneten eine geringe Nachfrage aus unseren wichtigsten Abnehmerbranchen, mit Ausnahme der Automobilindustrie“, so BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Brudermüller bei der Erläuterung der Ergebnisse gemeinsam mit Finanzvorstand Dr. Dirk Elvermann. Das Ebit vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe liegt mit einer Milliarde Euro um 57 Prozent unter dem Wert des starken Vorjahresquartals, in dem 2,3 Milliarden Euro verbucht wurden. Gegenüber dem Vorjahresquartal fielen insbesondere die Ergebnisbeiträge der Segmente Chemicals und Materials schwächer aus.

Das Ergebnis vor Steuern der BASF-Gruppe lag im 2. Quartal 2023 mit 974 Millionen Euro ebenfalls unter dem Wert des Vorjahresquartals in Höhe von knapp 2,4 Milliarden Euro. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen erreichte 499 Millionen Euro und damit nur noch ein Viertel des Vorjahresquartals mit 2,1 Milliarden Euro.

Entwicklung der BASF-Segmente im zweiten Quartal 2023

Im Segment Chemicals nahm der Umsatz im zweiten Quartal 2023 um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab und lag bei 2,7 Milliarden Euro. Gesunkene Rohstoffpreise verbunden mit einem massiven Angebotsüberschuss und einer geringeren Nachfrage resultierten in niedrigeren Preisen in beiden Unternehmensbereichen. Der Umsatz im Segment Materials ging um rund 26 Prozent gegenüber dem starken Vorjahresquartal zurück und erreichte 3,6 Milliarden Euro. Der Umsatzrückgang resultierte im Wesentlichen aus erheblich niedrigeren Preisen in allen Regionen aufgrund gesunkener Rohstoffpreise. Die Nachfragesituation verschlechterte sich zunehmend im zweiten Quartal 2023 und belastete die Umsatzentwicklung zusätzlich. Im Segment Industrial Solutions fiel der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp 23 Prozent und erreichte 2,1 Milliarden Euro. Die Entwicklung war maßgeblich auf einen starken Absatzrückgang infolge einer geringeren Nachfrage zurückzuführen.

Im Segment Surface Technologies verringerte sich der Umsatz um mehr als 22 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2022 auf 4,2 Milliarden Euro. Maßgeblich für die Umsatzentwicklung des Segments waren erheblich gesunkene Edelmetallpreise im Unternehmensbereich Catalysts. Der Umsatz im Segment Nutrition & Care nahm im Vergleich zum Vorjahresquartal um 17 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro ab. Die Umsatzentwicklung war auf nachfragebedingt stark gesunkene Mengen in allen Arbeitsgebieten zurückzuführen. Der Umsatz im Segment Agricultural Solutions reduzierte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um mehr als neun Prozent und lag bei 2,2 Milliarden Euro. Maßgeblich war ein Rückgang der Mengen, bedingt durch höhere Lagerbestände im Handel in einzelnen Kernmärkten sowie gesunkene Agrarrohstoffpreise. Der Umsatz von Sonstige nahm im Vergleich zum Vorjahresquartal um 30 Prozent ab und lag bei 799 Millionen Euro. Ausschlaggebend hierfür war der Umsatzrückgang im Rohstoffhandel.

Ausblick für das Gesamtjahr 2023

„Wir erwarten für das zweite Halbjahr 2023 auf globaler Ebene keine weitere Abschwächung der Nachfrage. Denn die Lagerbestände an Chemierohstoffen in den meisten Kundenindustrien wurden bereits stark abgebaut“, so Brudermüller. „Allerdings erwarten wir nur eine zaghafte Erholung, da wir davon ausgehen, dass die weltweite Nachfrage nach Konsumgütern schwächer wachsen wird als bisher angenommen. Damit werden auch die Margen unter Druck bleiben.“ Das Chemieunternehmen hat die Erwartungen für die weitere Entwicklung im zweiten Halbjahr sowie die Prognose für die BASF-Gruppe für das Geschäftsjahr 2023 wie folgt angepasst:

  • Umsatz zwischen 73 Milliarden Euro und 76 Milliarden Euro statt wie bislang angenommen zwischen 84 Milliarden Euro und 87 Milliarden Euro
  • Ebit vor Sondereinflüssen zwischen vier Milliarden Euro und 4,4 Milliarden Euro statt bisher 4,8 Milliarden Euro und 5,4 Milliarden Euro
  • CO2-Emissionen zwischen 17 Millionen Tonnen und 17,6 Millionen Tonnen statt wie bislang prognostiziert zwischen 18,1 Millionen Tonnen und 19,1 Millionen Tonnen
     

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