Wacker Umsatz sinkt um 29 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro

Anhaltend schwieriges Marktumfeld im 3. Quartal 2023

Wacker CEO Christian Hartel

Wacker Chemie verzeichnet im 3. Quartal 2023 wegen des anhaltend schwierigen Marktumfelds einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis. Der Chemiekonzern erwirtschaftete im Berichtsquartal Umsatzerlöse in Höhe von 1,52 Milliarden Euro im Vergleich zu 2,13 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das ist ein Minus von 29 Prozent. Ausschlaggebend für diesen Rückgang waren in erster Linie geringere Absatzpreise. Mengen- und Währungseffekte haben den Umsatz ebenfalls leicht gemindert. Gegenüber dem 2. Quartal 2023 mit 1,75 Milliarden Euro sanken die Erlöse um 13 Prozent.

Wacker Silicones hat im 3. Quartal 2023 einen Gesamtumsatz von 673 Millionen Euro. Das sind 24 Prozent weniger als vor einem Jahr. Vor allem niedrigere Preise, aber auch geringere Absatzmengen bei Spezialitäten, sowie Währungseffekte haben die Umsatzentwicklung gebremst. Das Ebitda des Bereichs belief sich im Berichtsquartal auf 51 Millionen Euro. Zusätzlich zu den niedrigeren Preisen hat sich die im Jahresvergleich geringere Auslastung der Produktionsanlagen negativ auf die Ergebnisentwicklung ausgewirkt. Der Gesamtumsatz von Wacker Polymers liegt im Berichtsquartal mit 393 Millionen Euro um 22 Prozent unter Vorjahr. Die Hauptursache für diesen Rückgang waren niedrigere Preise. Die Absatzmengen lagen auf Vorjahresniveau. Das Segment hat im 3. Quartal 2023 ein Ebitda von 75 Millionen Euro erzielt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 24 Prozent. Hier machte sich auch die gestiegene Auslastung der Produktionsanlagen positiv bemerkbar. Im Vorjahr hatte eine geplante Anlagenabstellung am Standort Burghausen die Auslastung gemindert. Wacker Biosolutions erzielte im 3. Quartal 2023 einen Gesamtumsatz von 77 Millionen Euro. Das sind 13 Prozent weniger als im Vorjahr. Die wesentlichen Ursachen für den Umsatzrückgang sind niedrigere Absatzmengen und Preise im Geschäft mit Feinchemikalien. Die Umsätze mit Biopharmazeutika sind dagegen im Jahresvergleich leicht gewachsen. Währungseinflüsse haben die Erlöse ebenfalls etwas gemindert. Das Ebitda von Wacker Biosolutions belief sich im Berichtsquartal auf minus 3,1 Millionen Euro und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Millionen Euro zurückgegangen. Unter anderem haben Vorleistungen für den Aufbau des mRNA-Kompetenzzentrums in Halle das Ebitda geschmälert. Wacker Polysilicon hat im Berichtsquartal einen Gesamtumsatz von 342 Millionen Euro erzielt. Das sind 45 Prozent weniger als im Vorjahr. Ursachen für diesen Rückgang sind in erster Linie die sowohl im Jahres- als auch im Quartalsvergleich deutlich geringeren Durchschnittspreise für Solarsilicium sowie die insgesamt niedrigeren Absatzmengen aufgrund wartungsbedingter Kapazitätsbeschränkungen. Das Ebitda von Wacker Polysilicon belief sich im Berichtsquartal auf 46 Millionen Euro.

Ausblick

Wacker hat seine Einschätzungen zur voraussichtlichen Entwicklung des Unternehmens im laufenden Jahr im Prognosebericht des Geschäftsberichts 2022 ausführlich dargestellt. Seine aktuelle Prognose für das laufende Geschäftsjahr, die Wacker am 18. Juli 2023 angepasst hatte, hat das Unternehmen in der unteren Hälfte der Bandbreite bestätigt. Mit Blick auf die anhaltend schwache Nachfrage in zahlreichen Anwenderbranchen ohne eine spürbare Trendwende und die im Jahresvergleich niedrigeren Preise für viele Produktgruppen geht Wacker nun aber davon aus, dass Umsatz und Ebitda in der unteren Hälfte der jeweiligen Bandbreiten liegen werden. Demnach wird der Konzernumsatz voraussichtlich bei rund 6,5 Milliarden Euro liegen. Das Ebitda erwartet das Unternehmen im Gesamtjahr zwischen 800 Millionen Euro und 900 Millionen Euro.
 

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