Wacker eröffnet Labor für Zement- und Betonadditive in Moskau

Baustoff wird noch effektiver gegen Feuchteschäden geschützt

Im Moskauer Labor für Zement und Beton werden Ultraschall- und Temperatur-messungen durchgeführt. Kunden erhalten auf diese Weise wichtige Hinweise über die Qualität und Eigenschaften neuer Betonrezepturen

Der Münchner Chemiekonzern Wacker erweitert seinen anwendungstechnischen Service für die Bauindustrie mit der Eröffnung eines weiteren Labors in Moskau. Im Fokus stehen wasserabweisende Siliconadditive für Zement und Beton, die der zementären Masse zugesetzt werden und dadurch einen verbesserten Schutz vor Nässe, Salzen und unerwünschten chemischen Reaktionen bieten. Bisher wurde dieser Feuchteschutz durch das Auftragen von wasserabweisenden Siliconen auf die bereits abgebundenen Beton-, Mörtel- oder Putzoberflächen erreicht. Nun hat Wacker Siliconadditive entwickelt, die dem Zement oder dem Beton während der Herstellung hinzugefügt werden können. Der Baustoff ist damit noch effektiver gegen Feuchteschäden geschützt. Das für Kunden weltweit zuständige Entwicklungslabor ist Teil eines neuen Innovationszentrums und wurde offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Die Entwicklung solcher Additive zur Massenhydrophobierung von Zement und Beton wird künftig federführend das Labor in Moskau übernehmen. „Die Eigenschaften von zementären Systemen werden durch viele Faktoren beeinflusst. Jeder Hersteller verwendet andere Rohstoffe und Rezepturen“, erklärt Dr. Thomas Koini, Leiter des Business Unit Performance Silicones. „In unserem neuen Labor in Moskau können wir zum ersten Mal Zement und Beton und die verwendeten Rohstoffe systematisch und auf breiter Basis unter-suchen und testen. Auf diese Weise sind wir in der Lage, unsere Bautenschutzprodukte optimal an die Rezepturen unserer Kunden und an international geltende Baunormen anzupassen. Einen derart umfassenden Service bieten derzeit wenige Rohstoffhersteller.“

Für den neuen Service stehen zahlreiche Test- und Laborgeräte zur Verfügung. Auch die Labors anderer Expertenteams am Standort können für Untersuchungen herangezogen werden. „Das Technical Center Moskau hat eine lange Historie“, sagt Dr. Alexander Serov, Leiter der Wacker-Niederlassung Wacker Chemie RUS. „2003 öffnete das erste technische Labor in Moskau seine Pforten. Inzwischen betreiben sowohl Wacker Silicones als auch Wacker Polymers mehrere Labors für bauchemische Produkte in Moskau. Diese Infrastruktur steht selbstverständlich auch der neuen Einrichtung zur Verfügung. Auf diese Weise können wir für unsere Kunden Formulierungen umfassend und gemäß aller gängigen Baunormen testen, ohne dass dafür zusätzliche Investitionen erforderlich gewesen wären.“

Angestrebt ist außerdem die Zusammenarbeit mit ortsansässigen Universitäten und Prüfinstituten. Erste Projekte wurden bereits in Auftrag gegeben. Untersuchungen der staatlichen Lomonosov M.V. Universität Moskau und frühere Arbeiten am Gvozdev A.A. Forschungsinstitut für Beton und Stahlbeton zeigen beispielsweise, dass wasserabweisende Silicone Feuchteschäden im Beton durch eindringende Salze oder chemische Prozesse wie etwa die Alkali-Kieselsäure-Reaktion signifikant reduzieren. „Renommierte Bauinstitute und wichtige Unternehmen der Zementindustrie haben ihren Sitz in Moskau. Das ist ein enormer Vorteil für unsere Arbeit“, sagt Dr. Peter Jerschow, Leiter des Wacker-Innovationszentrums für Zement und Beton. Die Expertise und der regelmäßige Austausch mit wissenschaftlichen Instituten fördere nicht nur die Entwicklung neuer Produkte, so Jerschow weiter. „Auch grundlegende Aspekte der Bauchemie lernen wir dadurch besser verstehen. Gerade das ist aber wichtig, um für die steigenden Qualitätsansprüche unserer Kunden innovative Lösungen entwickeln zu können.“
 

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