Orchem 2022 mit hochkarätigem Vortragsprogramm und zahlreichen Preisverleihungen

Ausgezeichnete organische Chemie

Aufgrund des breiten Spektrums und der hochkarätigen Besetzung der Referenten ist die Orchem eine der attraktivsten Konferenzen der organischen Chemie in Deutschland

Vom 5. bis zum 7. September findet an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster die 22. Orchem statt. Die Tagung zählt aufgrund des breiten Themenspektrums und der renommierten Vortragenden bei Wissenschaftlern aus Forschung und Industrie zu den attraktivsten Konferenzen im Bereich der organischen Chemie. Auf dem Programm stehen Vorträge zu Synthese, Katalyse, Methodik und Reaktivität. Die Tagung wird von der Liebig-Vereinigung für Organische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ausgerichtet. Im Rahmen der Orchem werden außerdem die Emil-Fischer-Medaille, der GDCh-Preis für Biokatalyse sowie der Orchem-Preis verliehen.

Am 5. September verleiht die GDCh die Emil-Fischer-Medaille an Professor Dr. Peter Bäuerle, Universität Ulm. Bäuerle erhält die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Oligothiophene und anderer „piSysteme“. Mit seiner Forschung hat der Preisträger die Grundlage für die organische Photovoltaik gelegt und damit ein internationales Forschungsgebiet mitbegründet.

Peter Bäuerle, 1956 in Aichtal-Grötzingen geboren, studierte Chemie an der Universität Stuttgart, wo er 1985 auch in organischer Chemie promovierte. Nach einem Postdoc-Aufenthalt am Massachusetts Institute of Technology (MIT), Boston, USA, forschte und habilitierte er bis 1994 an der Universität Stuttgart. 1994-1996 war er Professor an der Universität Würzburg, bis er an die Universität Ulm berufen wurde. Dort ist er bis heute Direktor des Instituts für Organische Chemie II und neue Materialien sowie Leiter des Dienstleistungszentrums Massenspektrometrie. Bäuerle ist Mitglied der Leopoldina, Nationale Akademie der Wissenschaften, sowie der European Academy of Sciences (Eurasc) und hat für seine Forschung bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten.

Ebenfalls am 5. September erhält Dr. Ulrich Markel, University of California, San Diego, USA, für seine an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen verfasste Dissertation den GDCh-Preis für Biokatalyse. Die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt herausragende Dissertationen auf dem Gebiet der Biokatalyse und wurde im Jahr 2020 von GDCh-Mitglied Prof. Dr. em. Manfred Schneider eingerichtet. Markel erhält den Preis für seine herausragende Doktorarbeit auf dem interdisziplinären Gebiet der Entwicklung neuer Methoden der gerichteten Evolution zur Verbesserung der katalytischen Eigenschaften von natürlichen und artifiziellen Metalloenzymen. Seine Arbeit mit dem Titel „Directed evolution of decarboxylase OleT and nitrobindin hybrid catalysts“ wurde mit „summa cum laude“ ausgezeichnet und führte zu einer Reihe hochrangiger Publikationen.

Am 6. September vergibt die Liebig-Vereinigung für Organische Chemie den Orchem-Preis, der jeweils mit einem Preisgeld von 2.500 Euro verbunden ist, an zwei junge Wissenschaftler. Dr. Johannes Broichhagen, Leibniz-Forschungsinstitut für molekulare Pharmakologie Berlin, wird für die Entwicklung neuer molekularer Werkzeuge zur Beantwortung wichtiger Fragen in den Lebenswissenschaften ausgezeichnet. Junior-Professor Dr. Max Hansmann, Technische Universität Dortmund, erhält den Preis für seine grundlegenden und zukunftsweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Synthese und Charakterisierung reaktiver Zwischenstufen sowie der Entwicklung organischer Redoxsysteme. Der Orchem-Preis wird regelmäßig im Rahmen der Orchem an jüngere Wissenschaftler verliehen, die sich durch neue, originelle und richtungweisende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Fachgebiet qualifiziert haben. Beide Preisträger geben im Anschluss an die Verleihung einen kurzen Einblick in ihre Forschung.
 

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