Evonik steigert Umsatz im zweiten Quartal 2022 um 31 Prozent

Höhere Rohstoff-, Logistik- und Energiekosten durch Preiserhöhungen ausgeglichen

Ausblick 2022: Bereinigtes Ebitda von 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro bestätigt

Evonik hat im zweiten Quartal erneut ein starkes Ergebnis erwirtschaftet. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal trotz leicht rückläufiger Mengen aufgrund höherer Verkaufspreise und positiver Währungseffekte um 31 Prozent auf 4.772 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte um 12 Prozent auf 728 Millionen Euro zu. „Wir hatten ein starkes erstes Halbjahr und haben die bestehenden Herausforderungen erneut erfolgreich gemeistert“, sagt Christian Kullmann, Vorsitzender des Vorstands. „Angesichts der wachsenden Unsicherheiten insbesondere auf der Energieseite gehen wir davon aus, dass uns diese Herausforderungen erhalten bleiben und in der zweiten Jahreshälfte möglicherweise sogar noch zunehmen.“

Zur Verringerung der Risiken hat Evonik ein Maßnahmenpaket aufgesetzt, um seinen Erdgasverbrauch an den größeren Standorten zu substituieren. So soll zum Beispiel am größten Standort in Marl Erdgas durch den Umstieg auf LPG-Flüssiggas (Liquefied Petroleum Gas) und den verlängerten Betrieb des dortigen Kohlekraftwerks vollständig ersetzt werden. „Wir haben an unseren europäischen Standorten ein ganzes Bündel von Maßnahmen ergriffen, um unsere Energieversorgung zu sichern und die Energieeinsparziele der EU und Deutschlands zu unterstützen“, sagt Kullmann. Der Krieg in der Ukraine und Lockdown-Maßnahmen in China zum Schutz vor Covid-Infektionen haben weiterhin Auswirkungen auf die Wertschöpfungsketten. Evonik bereitet spezifische alternative Logistiklösungen vor, um den Produktionsbetrieb und die Belieferung der Kunden sicherzustellen.

„Auf der Grundlage unseres starken ersten Halbjahres und selbst unter der Annahme einer allmählichen konjunkturellen Abschwächung in der zweiten Jahreshälfte bestätigen wir nicht nur unseren Ausblick für das bereinigte Ebitda - wir halten sogar das obere Ende der Spanne bei 2,6 Milliarden Euro für gut erreichbar“, sagt Finanzvorstand Ute Wolf. „Wir werden uns jetzt verstärkt auf das Management unseres Nettoumlaufvermögens fokussieren. Dies sollte den Free Cashflow für den Rest dieses Jahres und das kommende Jahr unterstützen.“ Der Free Cashflow lag im ersten Halbjahr mit -106 Millionen Euro unter dem starken Vorjahreswert. Dies ist auf einen Aufbau des Nettoumlaufvermögens um mehr als 900 Millionen Euro zurückzuführen, der durch gestiegene Rohstoffpreise und höhere Lagerbestände verursacht wurde. Infolgedessen hat Evonik den Ausblick für die FCF-Conversion-Rate von 40 auf 30 Prozent gesenkt. Die Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr liegen nun zwischen 17 und 18 Milliarden Euro. Dieser Anstieg von der bisherigen Ausblickspanne zwischen 15,5 und 16,5 Milliarden Euro ist hauptsächlich auf Preiserhöhungen zurückzuführen, die die höheren variablen Kosten ausgleichen.
 

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