Deutsche Maschinenexporte im ersten Quartal weiter rückläufig

Ausfuhren nach China weiter leicht rückläufig, in die USA nur leicht steigend

Die Ausfuhren für Maschinen und Anlagen aus Deutschland sind weiterhin rückläufig

Die Unternehmen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus verzeichneten im ersten Quartal 2024 einen weiteren Rückgang ihrer Exporte: Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes betrug das Minus nominal 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das preisbereinigte Ergebnis lag sogar um sieben Prozent unter dem Vorjahreswert. Der schon im vergangenen Jahr zu beobachtende deutliche Rückgang der Exporte setzte sich damit fort. Aus Deutschland wurden insgesamt Maschinen und Anlagen im Wert von 50 Milliarden Euro in alle Welt exportiert.

Die Maschinenexporte in die Partnerländer der Europäischen Union sanken im ersten Quartal nominal um 7,1 Prozent und damit stärker als in die übrige Welt. Angesichts der Tatsache, dass die EU-Partnerländer mit einem Anteil von 44 Prozent an den gesamten deutschen Maschinenexporten der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt sind, ist eine einsetzende Erholung in der EU umso wichtiger. VDMA-Konjunkturexperte Benedict Jeske erläutert eine mögliche Erholung in der Europäischen Union: „Nach einer Phase der Stagnation im zweiten Halbjahr 2023 befindet sich die EU-Wirtschaft nun auf einem moderaten Erholungskurs. Der private Konsum dürfte die Triebfeder dieser Erholung sein. Die Investitionsgüterindustrie im Allgemeinen und der Maschinen- und Anlagenbau im Besonderen werden als Spätzykliker allerdings üblicherweise erst mit einer mehrmonatigen Verzögerung von der verbesserten Stimmung und Auslastung ihrer Kunden in der EU profitieren.“ Innerhalb der EU entwickelten sich die fünf wichtigsten Absatzmärkte wie folgt: Im ersten Quartal 2024 wurden nominal drei Prozent weniger Maschinen nach Frankreich exportiert als im Vorjahr. Nach Italien und Österreich gingen die Lieferungen nominal sogar zweistellig um 14,7 Prozent bzw. 12,2 Prozent zurück. In die Niederlande wurden 5,1 Prozent weniger Maschinen exportiert als ein Jahr zuvor. Auch nach Polen wurden 3,9 Prozent weniger Maschinen aus Deutschland geliefert.

Deutliches Abschwächen der Maschinenexporte in die USA

Bereits zum Ende des vergangenen Jahres hat sich die Nachfrage aus den USA, dem größten Einzelmarkt der deutschen Maschinenexporteure, abgeschwächt. Für das Gesamtjahr 2023 stand noch ein zweistelliges Plus von nominal 12,6 Prozent in den Büchern. Für das erste Quartal 2024 ergab sich nur noch ein kleines Wachstum von nominal 2,1 Prozent. „Die US-Wirtschaft hatte ihren Wachstumstrend aus der Zeit vor der Pandemie übertroffen, doch hat sich die Konjunktur in den USA zuletzt verlangsamt. Zwar bleibt die Inflation nach ersten Erfolgen der Zinspolitik hartnäckig, doch dürfte sich der Preisauftrieb in der zweiten Jahreshälfte so stark verlangsamen, dass der Weg für zumindest eine Senkung des US-Leitzinses im späteren Jahresverlauf frei wird und sich die Aussichten auf ein ,soft landing‘ der US-Wirtschaft erhöhen“, erläutert Jeske.

Weiterhin verhaltene Nachfrage aus China

Das China-Geschäft der Maschinenexporteure ist weiterhin schwach. Im ersten Quartal 2024 blieben die deutschen Maschinenexporte um nominal 2,1 Prozent unter dem bereits niedrigen Vorjahresergebnis. „Die chinesische Wirtschaft leidet nach wie vor unter dem Abschwung im Immobiliensektor und auch die Binnennachfrage ist weiterhin gedämpft, wie unsere jüngste Konjunkturumfrage unter den VDMA-Mitgliedern in China zeigt. Eine anhaltend schwache Binnennachfrage könnte die Handelsspannungen in einem ohnehin angespannten geopolitischen Umfeld weiter verschärfen. Dies liegt nicht im Interesse unserer exportorientierten Branche,” warnt Jeske.

Einige große aufstrebende Märkte wie zum Beispiel Mexiko entwickeln sich dagegen gut. „Sie profitieren sogar in manchen Fällen von der Neuordnung globaler Lieferketten und zunehmenden Handelsspannungen zwischen China und den USA“, ergänzt der VDMA-Konjunkturexperte. Die deutschen Maschinenexporte nach Mexiko stiegen im ersten Quartal nominal um 22,9 Prozent, nachdem sie bereits im Vorjahr deutlich zugelegt hatten. Mexiko ist damit das mit Abstand wachstumsstärkste Land unter den 20 wichtigsten Absatzmärkten deutscher Maschinenexporteure.