Fluke Process Instruments und Boston Dynamics haben die Akustikkamera SV600 als Payload in den mobilen Inspektionsroboter Spot voll integriert. Ab der neuen Firmware-Version 3.3 für Spot können Anwender Geräuschmessungen mit dem SV600-Payload direkt über das Spot-Dashboard steuern, Inspektionsrundgänge samt Schallmessung komplett über die Spot-Steuerung programmieren, eigene Alarmkonditionen definieren und Probleme somit schneller lokalisieren, analysieren und beheben, bevor sie erhebliche Folgekosten für Reparaturen und Anlagenstilllegungen verursachen. Benutzerdefinierte Ereignisse werden über die Scout-Ferninspektionssoftware von Boston Dynamics gemeldet. Das SV600-Payload für Spot kommt komplett mit Schutzrahmen, Anschlusskabel und angepasster Spot-Firmware.
Der Roboterhund Spot von Boston Dynamics ist der weltweit am weitesten verbreitete vierbeinige Roboter für mobile Inspektionsanwendungen und Geländeerkundungen. Er wurde für Einsätze in Bereichen entwickelt, die für Menschen schwer zu erreichen oder gefährlich sind. Er kann Treppen steigen und ist in schwer zugänglichem Gelände flexibler als fahrende mobile Roboter. Eine klassische Aufgabe für Spot ist die visuelle Erkundung. Mittlerweile wurden diverse Sensoroptionen ergänzt. Den Anstoß für die Kooperation mit Fluke Process Instruments gaben Spot-Anwender aus unterschiedlichen Industrien, die während der Coronapandemie wichtige Stellen im Wartungsmanagement nicht füllen konnten und dringend Unterstützung brauchten. Sie fragten Boston Dynamics, ob sich nicht auch eine Akustikkamera integrieren ließe.
Ein Haupteinsatzfeld für Spot mit Akustiküberwachung sind automatisierte Inspektionsrundgänge, bei denen Produktionsanlagen auf Druckluft- und Gaslecks untersucht werden. Nach einmaliger Programmierung absolviert der mobile Roboter die Rundgänge autonom, sendet bei aufgespürten Lecks automatische Alarme und stellt so die Verfügbarkeit und Effizienz von Kompressoren, Pumpen, Rohrleitungen und mehr sicher. Der Roboterhund erspart Servicetechnikern eintönige Inspektionen und erlaubt es ihnen, sich auf die Reparatur und Instandhaltung zu konzentrieren. Die Wirtschaftlichkeit der Lösung hat sich bereits in den ersten Jahren erwiesen. Für mehrere Anwender hat sich die Investition in die Robotertechnik durch die frühzeitige Erkennung und Behebung von Druckluftlecks innerhalb von ein bis zwei Jahren amortisiert.
Die Akustikkamera SV600 enthält 64 digitale Mems-Mikrofone, die bis ins Ultraschallspektrum sensibel sind, eine Kamera und einen Prozessor für die Echtzeitverarbeitung direkt im Gerät und kann durch die leistungsstarke Sound-Map-Technologie von Fluke aussagekräftige Schallbilder erstellen. Funktionen umfassen die Geräuschklassifizierung, Frequenzfilterung und Kartierung von dB-Werten und Schallintensität. So lassen sich unsichtbare und für Menschen nicht hörbare Luft- und Gaslecks auch in lauten Industrieumgebungen zuverlässig aufspüren.
Weitere Verwendungszwecke, speziell für fest installierte Akustikkameras, sind die Überwachung der Einhaltung vorgeschriebener Schallpegel zur Sicherstellung der Mitarbeitergesundheit und die Überwachung von Produktionsanlagen. So können Veränderungen der Geräuschemissionen auf mechanische Fehler an Antriebssystemen hindeuten. Die SV600 zur festen Installation lässt sich leicht in Betriebsleitsysteme integrieren und ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung rund um die Uhr. Die Stromversorgung erfolgt über Ethernet (PoE).
