Evonik erhöht bereinigtes Ebitda und Konzernergebnis im ersten Quartal 2024 deutlich

Erstes Quartal besser als erwartet abgeschlossen und Prognose für 2024 bestätigt

Evonik Hauptverwaltung Essen

Evonik ist deutlich besser in das Jahr 2024 gestartet als vom Kapitalmarkt erwartet. Mit 522 Millionen Euro lag das bereinigte Ebitda im ersten Quartal um 28 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals. „Viele unserer Kunden kaufen wieder“, sagt Vorstandschef Christian Kullmann. „Allerdings spüren wir in einigen Branchen und Märkten noch Zurückhaltung, so dass wir bislang keinen Aufschwung auf breiter Front sehen.“

Von Januar bis März 2024 konnte Evonik den Absatz um vier Prozent steigern. Die Preise sanken dagegen um fünf Prozent, unter anderem wegen der Weitergabe gesunkener Rohstoffpreise. Der Umsatz ging um fünf Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zurück. Das Konzernergebnis lag bei 156 Millionen Euro nach 47 Millionen Euro im Vorjahresquartal.  „Die Verbesserung unserer Marge zeigt, dass wir genau auf dem richtigen Weg sind“, erklärt Finanzvorstand Maike Schuh. „Unsere Sparmaßnahmen entfalten zunehmend ihre Wirkung, was besonders wichtig ist, da die Preise nochmals rückläufig waren. Bis zur Erreichung unserer finanziellen Ziele ist es noch ein weiter Weg. Wir müssen uns jede kleine Verbesserung erarbeiten.“

Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche

Specialty Additives

Der Geschäftsbereich Specialty Additives verzeichnete höhere Absatzmengen, wozu auch das Auffüllen niedriger Lagerbestände bei Kunden beigetragen hat. Jedoch lag der Umsatz mit 908 Millionen Euro aufgrund rückläufiger Verkaufspreise, die im Wesentlichen aus der Weitergabe gesunkener Rohstoffkosten resultierten, sowie leicht negativer Währungseffekte im ersten Quartal knapp unter dem Vorjahreswert. Produkte für die Bau- und Coatingsindustrie erzielten bei gestiegenen Absatzmengen deutlich höhere Umsätze. Additive für Polyurethanschäume und langlebige Konsumgüter verzeichneten bei ebenfalls gestiegenen Mengen einen nahezu unveränderten Umsatz, da die Verkaufspreise nachgaben. Auch bei Additiven für die Automobilindustrie lag der Umsatz bei höherer Nachfrage in etwa auf Vorjahresniveau. Das bereinigte Ebitda stieg aufgrund der höheren Anlagenauslastung um zehn Prozent auf 185 Millionen Euro.

Nutrition & Care

Aufgrund der gestiegenen Mengennachfrage und leicht höherer Verkaufspreise erhöhte sich der Umsatz um zwei Prozent auf 900 Millionen Euro. Gegenläufig wirkten sich Währungseffekte aus. Das Geschäft mit essenziellen Aminosäuren profitierte von gestiegenen Absatzmengen und leicht höheren Preisen; der Umsatz stieg deutlich. Im Bereich Health & Care verzeichneten insbesondere die Care-Solutions-Produkte eine erfreuliche Mengenentwicklung. Insgesamt blieb der Umsatz von Health & Care bei leicht rückläufigen Verkaufspreisen jedoch unter dem Vorjahreswert. Das bereinigte Ebitda verbesserte sich aufgrund höherer Mengen, geringerer variabler Kosten sowie Kosteneinsparungen aus der Optimierung des Geschäftsmodells bei Animal Nutrition um 84 Prozent auf 140 Millionen Euro.

Smart Materials

Der Umsatz der Division Smart Materials ging im ersten Quartal trotz nahezu unveränderter Absatzmengen um acht Prozent auf 1,09 Milliarden Euro zurück. Die Nachfrage nach anorganischen Produkten ging weiter zurück. Bei den Polymeren ging der Umsatz preis- und währungsbedingt zurück. Das bereinigte Ebitda lag mit 159 Millionen Euro nur leicht unter dem Vorjahreswert. Hierzu trug auch der Verkauf einer Lizenz für das Produktionsverfahren von Wasserstoffperoxid bei.

Performance Materials

Bei Performance Materials ging der Umsatz um neun Prozent auf 646 Millionen Euro zurück. Dabei wurden positive Mengeneffekte durch niedrigere Preise und negative Währungseffekte überkompensiert. Zudem enthielt der Vorjahreswert noch die Umsätze des zum 30. Juni 2023 verkauften Standorts Lülsdorf. Bei den C4-Verbundprodukten lag der Umsatz bei höherer Mengennachfrage und rückläufigen Verkaufspreisen über dem Vorjahresniveau. Bei Superabsorbern wirkten sich höhere Absatzmengen positiv aus. Das bereinigte Ebitda verbesserte sich vor allem aufgrund höherer Mengen um 16 Prozent auf 43 Millionen Euro.

Evonik bestätigt Ausblick bis 2024

Für das Gesamtjahr bestätigt Evonik seine Prognose und erwartet weiterhin ein bereinigtes Ebitda zwischen 1,7 und zwei Milliarden Euro. Der Umsatz soll zwischen 15 und 17 Milliarden Euro liegen. Für das laufende zweite Quartal rechnet das Unternehmen mit einem bereinigten Ebitda in etwa auf dem Niveau des ersten Quartals. Das Effizienzprogramm „Evonik Tailor Made“ wird ab Ende des Jahres zu ersten Einsparungen beitragen. Die Verhandlungen über die Rahmenbedingungen für einen sozialverträglichen Stellenabbau in Deutschland im Rahmen des Programms sind abgeschlossen. Wie Evonik organisatorisch neu aufgestellt wird, soll bis zum dritten Quartal erarbeitet werden. Anschließend wird die Umsetzung unter Beachtung der relevanten Beteiligungsrechte der Arbeitnehmervertretungen erfolgen. Auch die geplante Trennung vom Geschäftsfeld Technology & Infrastructure ist auf einem guten Weg.
 

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