Schlaglicht auf wesentliche Entwicklungen: Achema 2018 hat drei Trendthemen im Fokus

Wie sieht die Prozessindustrie 2025 aus?

Wie sieht die Prozessindustrie 2025 aus?

Große Trends erfassen ganze Industrien von der Ausrüstung über die Verfahren bis hin zu den Geschäftsmodellen. Dementsprechend lassen sie sich nicht innerhalb einer Ausstellungsgruppe abbilden. Die Achema trägt dem Rechnung, indem sie mit drei Fokusthemen das Augenmerk auf Entwicklungen lenkt, die vom Laborausrüster über den Pumpenbauer bis zum Anlagenplaner und Betreiber jeden Akteur der Prozessindustrie betreffen. Besucher können sich so anhand von Wegweisern von der Standmarkierung bis zum eigenen Themen-Magazin einen Überblick verschaffen, wohin sich die Prozessindustrie in der nahen Zukunft entwickeln wird.

Die Digitalisierung ist längst ein wesentlicher Treiber der Prozessindustrie – und kein Selbstzweck: „Die Chemieproduktion der Zukunft muss flexibler reagieren – auf unterschiedliche Rohstoffe, auf eine fluktuierende Energieversorgung und vor allem auf Kundenwünsche nach individuelleren Produkten“, erklärt Dr. Andreas Förster, Themensprecher Chemie der Dechema. Mit dem Fokusthema „Flexible Produktion“ deckt die Achema 2018 genau diese Themen ab:

  •  modulare Anlagen, die aus „Plug-and-Play“-Komponenten nach Bedarf auf unterschiedliche Prozesse, Produktionsvolumina oder Standorte angepasst werden können
  •  robuste Technologien, die Schwankungen in der Produktionsmenge beispielsweise abhängig vom Energieangebot ermöglichen,
  •  automatisierte Prozesssteuerungen, die eigenständig anhand von Echtzeitmessungen die Verfahren optimieren,

„Zahlreiche Aussteller bieten entsprechende Produkte oder Dienstleistungen an“, sagt Dr. Marlene Etschmann, in der Dechema Ausstellungs-GmbH verantwortlich für die Kommunikation der Fokusthemen. „Sie finden mit dem Fokusthema eine Plattform, die ihre Angebote quer durch die gesamte Ausstellung sichtbar macht.“

Eng verknüpft mit der flexiblen Produktion ist die Chemie- und Pharmalogistik. Früher ein Prozess, der eher außerhalb der Werkstore gedacht wurde, ist sie in Zeiten der integrierten Supply Chain zu einem wesentlichen Faktor der Produktion geworden. In einigen Bereichen wie der personalisierten Medizin entwickelt sie sich zum Bestandteil des Produkts. Die neuen Therapieformen sind darauf angewiesen, dass Proben möglichst schnell und sicher vom Patienten ins Labor gelangen. Mit Track&Trace-Technologien kann lückenlos verfolgt werden, wo sich eine Probe gerade befindet. Das ist nicht nur in der Pharmaindustrie, sondern auch in der Chemie ein wesentlicher Faktor für die Qualitätssicherung. Die Achema 2018 trägt dem Rechnung. Nicht nur in der wachsenden Ausstellungsgruppe Pharma-, Verpackungs- und Lagertechnik werden neue Lösungen präsentiert. Begleitend zur Ausstellung bietet unter anderem der Logistik-Hotspot in Halle 1 viele Möglichkeiten zu Information und Austausch.

Das dritte Fokusthema „Biotech for Chemistry“ beleuchtet  die Integration von chemischen und biotechnologischen Verfahren wirft. Die strikte Trennung hat lange ausgedient; pragmatisch wird jeweils die Methode gewählt, die die besten Ergebnisse verspricht. Zitronensäure etwa wird schon seit den 1920er Jahren rein biotechnologisch hergestellt, für Essigsäure ist der chemische Prozess derzeit rentabler. Damit verknüpft sind Fragen von der Entwicklung von Produktionsstämmen bis hin zur Auswahl der Lösungsmittel an der Schnittstelle zwischen biotechnologischem und chemischem Reaktionsschritt. „Für solche Prozesse müssen Biotechnologen, Chemiker und Ingenieure eng zusammenarbeiten. Die Abläufe müssen noch mehr vom Ende her gedacht werden, als das in der chemischen Industrie ohnehin der Fall ist“, erläutert Dr. Kathrin Rübberdt, Leiterin Biotechnologie des Dechema e.V.. Die Achema als Forum, das die gesamte Entwicklungs- und Wertschöpfungskette abbildet, bietet den Akteuren die Möglichkeit, genau solche Kooperationsmodelle zu entwickeln.