Automobilzulieferer Valeo setzt bei BMW Lenkstockschalter-Modul auf Kunststoff Ultramid und Ultradur

Lenkstockschalter-Modul für BMW von Valeo

Sicherheit, Fahrfreude, Ästhetik – beim Steuern eines Fahrzeugs hat darauf nicht nur das Lenkrad einen großen Einfluss, sondern auch der Lenkstock, der das Lenkrad mit der Steuereinheit verbindet. Der französische Automobilzulieferer Valeo hat jetzt ein Lenkstockschalter-Modul entwickelt, dessen Gehäuse und Hebel aus den technischen Kunststoffen Ultramid (PA: Polyamid) und Ultradur (PBT: Polybutylenterephthalat) der BASF bestehen. Es ist rund 20 Prozent leichter als das Vorgängermodell und profitiert von der ausgezeichneten Oberflächenqualität, der guten UV-Beständigkeit und der Mechanik der BASF-Materialien. Eingesetzt wird das Modul bei der BMW Group in Fahrzeugen der BMW 3er bis BMW 7er Baureihe mit Hinterradantrieb.

„Unsere Module für Lenkstockschalter basieren auf einem hochentwickelten, integrierten Design und passen sich so optimal an die jeweilige Architektur des Autoinnenraums an“, sagt Jochen Fößel, bei Valeo zuständig für Bauteiloptimierung und Kunststoff-Spritzgusswerkzeuge. „Für einen stabilen, funktionalen und optisch ansprechenden Lenkstock konnten wir aus dem breiten BASF-Portfolio an technischen Kunststoffen genau die richtigen Materialien auswählen und vom BASF-Service rund um die Bauteil-, Materialanpassung und Verarbeitung profitieren.“ Valeo setzt für den Blinker- und Scheibenwischerhebel das Sichtpolyamid Ultramid B3EG10 SI (SI= surface improved) und für das zweiteilige Kernmodul die PBTs Ultradur B 4520 und Ultradur B 4300 G4 ein. Letzteres verarbeitet die Firma Buck Spritzgussteile Formenbau, Flachslanden, im Mucell-Verfahren.

Sichtpolyamid für Hebel vereint Mechanik und Ästhetik

Die Hebel für Blinker und Scheibenwischer zeichnen sich durch die besonders wertige Oberflächenanmutung und Stabilität von Ultramid B3EG10 SI der BASF aus. Das mit 50 Prozent Glasfasern hochgefüllte Sichtpolyamid bietet eine optimale Kombination von mechanischen und optischen Eigenschaften. Es wird deshalb in Sichtbauteilen eingesetzt, die nicht nur schön aussehen, sondern auch äußerst stabil und UV-beständig sein müssen. Ursprünglich entwickelt wurde das Material für die Möbelindustrie, wo es inzwischen in zahlreichen Design- und Bürostühlen eingesetzt wird. „Wir waren zunächst etwas überrascht, dass BASF uns ein Material anbietet, das für Möbel gedacht ist“, sagt Jochen Fößel. „Die homogene, glänzende Oberflächenqualität hat uns aber beim ersten Blick überzeugt. Und die gute Mechanik und UV-Beständigkeit konnten in unseren Tests bestätigt werden.“ Die Tests zur Beständigkeit von Bauteilen in Autoinnenräumen hat Valeo nach DIN EN ISO 1043-1/GS 93016 durchgeführt.

Maßgeschneiderte Ultradur-Typen für zweiteiliges Lenkstockgehäuse

Das zweiteilige Kernmodul des Lenkstockschalters ist aus verschiedenen Ultradur-Typen gefertigt. Das untere Trägergehäuse aus dem mit 20 Prozent Glasfasern verstärkten Ultradur B 4300 G4 stellt die Firma Buck Spritzgussteile Formenbau im Mucell-Verfahren her. In diesem physikalischen Schäumprozess wird der Kunststoffschmelze während des Spritzgießens Stickstoff zugegeben, was dazu führt, dass sich eine Schaumstruktur bildet. Dadurch reduziert sich das Gewicht des Bauteils um rund zehn Prozent und erhöht sich die Dimensionsstabilität, ohne die hohe Steifigkeit und gute chemische Beständigkeit des Materials zu beeinträchtigen. Das obere Lenkstockgehäuse, woran das Lenkrad montiert ist, besteht aus dem unverstärkten PBT Ultradur B 4520. Es zeichnet sich durch eine geringe Wasseraufnahme und damit hohe Dimensionsstabilität aus. Außerdem vereint es eine ansprechende Oberflächenqualität mit guter Wärmeformbeständigkeit. Diese ausbalancierte Eigenschaftskombination ist die Voraussetzung dafür, dass das Lenkrad stabil an den Lenkstock montiert werden kann.