Währungseffekte und Umbaukosten belasten Akzo Nobel im 2. Quartal

Akzo Nobel CEO Thierry Vanlancker

Der niederländische Farben- und Chemiekonzern Akzo Nobel kämpft im zweiten Quartal 2018 erneut mit negativen Währungseffekten. Wie das Unternehmen mitteilte, haben ungünstige Wechselkursentwicklungen und Kosten für den Umbau sowohl das Betriebsergebnis als auch den Gewinn gedrückt. Der Umsatz ging um drei Prozent zurück auf 2,45 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis ohne Sondereffekte sank sogar um 23 Prozent auf 225 Millionen Euro, im Wesentlichen aufgrund ungünstiger Währungseffekte in Höhe von 21 Millionen Euro und Einmaleffekten in Höhe von 20 Millionen Euro. Das Ergebnis spiegelt alle Geschäftsbereiche wider, einschließlich des Segments der Spezialchemikalien.

Ende März hatte Akzo den Verkauf des Bereichs Specialty Chemicals an die Carlyle Group und GIC zu einem Unternehmenswert von 10,1 Milliarden Euro bekannt gegeben. Lässt man die Kursschwankungen außer Acht, hat der Konzern mit seinem verbleibenden Bereich mit Farben und Beschichtungen auf Basis konstanter Wechselkurse den Umsatz um zwei Prozent gesteigert. Höhere Preise konnten fehlendes Verkaufsvolumen zum Teil ausgleichen.
Der Reingewinn aus sämtlichen Geschäftsbetrieben lag mit 271 Millionen Euro unter dem Ergebnis des Vorjahres in Höhe von 301 Millionen Euro. Darin enthalten sind auch die Zahlen aus nicht fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 164 Millionen Euro.

Akzo Nobel CEO Thierry Vanlancker kommentiert das Ergebnis: „Dank der disziplinierten Umsetzung der ersten Phase unseres Umbaus in ein eigenständiges Paints and Coatings-Unternehmen schaffen wir eine zweckorientierte Organisationsstruktur und erzielen Kosteneinsparungen. Auf Basis konstanter Wechselkurse sind die Umsätze in allen Bereichen von Performance Coatings gestiegen, mit Ausnahme von Marine and Protective Coatings. Decorative Paints hat eine besonders starke Leistung gezeigt. Unsere Initiativen zur Preisgestaltung und Kosteneinsparungen haben die gestiegenen Kosten für Rohstoffe aufgefangen.
Wir haben weiterhin in unsere Marktführungsposition investiert, einschließlich der Übernahme des Dekorfarben-Unternehmens Fabryo in Rumänien und der Eröffnung einer neuen Produktionsstätte für Pulverbeschichtungen in Changzhou, China.“

Für den weiteren Verlauf des Jahres 2018 erwartet das Unternehmen positive Entwicklungen für Decorative Paints und Performance Coatings, mit Ausnahme von Marine and Protective Coatings, die nach wie vor mit schwierigen Marktbedingungen zu kämpfen haben. Die Nachfrage entwickelt sich in verschiedenen Regionen und Segmenten unterschiedlich. Es wird davon ausgegangen, dass die Rohstoffpreise im Jahresverlauf weiter ansteigen, allerdings schwächer als zu Jahresbeginn.