Wacker erzielt im 1. Quartal 2022 erstmals über zwei Milliarden Euro Umsatz

Umsatzprognose: Konzernumsatz steigt 2022 auf rund 7,5 Milliarden Euro

Wacker Standort Burghausen

Wacker Chemie hat das 1. Quartal 2022 mit neuen Bestwerten bei Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Im Berichtsquartal konnte der Münchner Chemiekonzern Umsatzerlöse in Höhe von 2,08 Milliarden Euro erwirtschaften. Das sind 53 Prozent mehr als im Vorjahr, als 1,36 Milliarden Euro erwirtschaftet wurden. Gegenüber dem Vorquartal ist der Umsatz um 23 Prozent gewachsen. Ausschlaggebend für den Anstieg sind in erster Linie höhere Preise und positive Produktmixeffekte. Währungseffekte aus dem im Jahresvergleich stärkeren Dollar haben den Umsatz ebenfalls etwas erhöht.

In allen Regionen ist der Umsatz im Berichtszeitraum kräftig gewachsen. Am stärksten ist das Plus in Asien ausgefallen. Dort konnten Wacker die Erlöse auf 887 Millionen Euro steigern. Das sind 65 Prozent mehr als im Vorjahr mit 536 Millionen Euro. In Amerika konnte der Konzernumsatz um 50 Prozent auf 305 Millionen Euro gesteigert werden. In Europa haben sich die Erlöse auf 790 Millionen Euro im Vergleich zu 546 Millionen Euro summiert. Das ist ein Plus von 45 Prozent. Ausschlaggebend für den Anstieg sind in erster Linie höhere Preise und positive Produktmixeffekte. Währungseffekte aus dem im Jahresvergleich stärkeren Dollar haben den Umsatz ebenfalls etwas erhöht. 

Umsatzentwicklung der Geschäftsbereiche

Der Bereich Silicone hat im 1. Quartal 2022 einen Gesamtumsatz von 921 Millionen Euro erzielt. Das sind 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Hauptursachen für diesen Anstieg sind höhere Preise für Silicone und ein verbesserter Produktmix. Etwas höhere Absatzmengen und Währungsveränderungen haben die Umsatzentwicklung ebenfalls positiv beeinflusst. Der Gesamtumsatz von Wacker Polymers hat im Berichtsquartal mit 518 Millionen Euro ein Plus von 48 Prozent über Vorjahr erwirtschaftet. Höhere Preise sowie ein verbesserter Produktmix sind die Haupttreiber für diesen Zuwachs. Die Sparte Biosolutions hat einen Gesamtumsatz von 77 Millionen Euro erzielt. Der Umsatz liegt damit um 13 Prozent über dem Vorjahr. Im Vergleich zum Vorquartal ist der Umsatz allerdings um vier Prozent zurückgegangen. Hier machte sich der Ausfall einer Produktionsanlage am Standort Burghausen bemerkbar, in der wichtige Vorprodukte des Geschäftsbereichs hergestellt werden. Wacker Polysilicon hat im Berichtsquartal einen Gesamtumsatz von 525 Millionen Euro erzielt. Das sind 76 Prozent mehr als im Vorjahr. Die wesentliche Ursache für dieses kräftige Plus waren höhere Preise, vor allem für Solarsilicium, aber auch für Polysilicium für Halbleiteranwendungen.

Weitere Wacker Ergebniszahlen

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, kurz Ebitda, ist auf 644 Millionen Euro gestiegen und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Im Vergleich zum Vorquartal ist das Ergebnis um 26 Prozent gewachsen. Verantwortlich für diesen Anstieg waren neben den höheren Preisen und dem besseren Produktmix auch Maßnahmen zur Kostenreduzierung aus den laufenden Effizienzprogrammen des Konzerns. Einen negativen Einfluss haben die im Vergleich zum Vorjahr und zum Vorquartal stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise. Diese haben das Ebitda im Jahresvergleich um mehr als 250 Millionen Euro gemindert. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern ist auf Grund der genannten Faktoren ebenfalls deutlich gestiegen. Es summiert sich im Berichtsquartal auf 550 Millionen Euro im Vergleich zu 166 Millionen Euro und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht.

Ausblick für 2022 angehoben

Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2022 hat Wacker angehoben. Trotz der erheblichen Risiken für die Weltkonjunktur, die sich vor allem aus den Folgen des Kriegs in der Ukraine, aber auch aus der nach wie vor nicht überwundenen Corona-Pandemie ergeben, erwartet der Chemiekonzern im Gesamtjahr weiteres Wachstum. Das Unternehmen rechnet jetzt mit einem Konzernumsatz in der Größenordnung von 7,5 Milliarden Euro. Bislang war von einem Jahresumsatz von etwa sieben Milliarden Euro ausgegangen worden. „Trotz der gegenwärtig erheblichen Unsicherheiten und Belastungen in der Weltwirtschaft hat Wacker sein Geschäft im 1. Quartal 2022 sehr erfolgreich fortgeführt“, kommentiert Konzernchef Christian Hartel. „Unsere konsequente Wachstumsstrategie mit Fokus auf chemische Spezialprodukte mit hohem Mehrwert für unsere Kunden, auf Polysilicium höchster Qualität für Halbleiter- und Solaranwendungen und auf den forcierten Ausbau unserer biotechnologischen Aktivitäten trägt wesentlich dazu bei, die Resilienz von Wacker zu stärken und das Unternehmen mit Blick auf die makroökonomischen Herausforderungen widerstandsfähig aufzustellen.“ Nach Hartels Worten rechnet das Unternehmen für den weiteren Jahresverlauf allerdings mit kräftigem Gegenwind aus den stark gestiegenen Preisen für Energie und Rohstoffe: „Besonders im Geschäft mit Siliconen und Polysilicium haben wir zum Jahresanfang noch von Rohstoffen und Energie profitiert, die bereits im vergangenen Jahr zu vergleichsweise günstigen Konditionen eingekauft worden sind“, erläutert der Konzernchef. Das werde sich in den kommenden Quartalen ändern und deutliche Auswirkungen auf die weitere Ergebnisentwicklung des laufenden Jahres haben, so Hartel.

Mit Blick auf die mittelfristigen Perspektiven hat sich Hartel optimistisch gezeigt: „Wir wollen in den kommenden Jahren unser Wachstum beschleunigen und stellen dafür aktiv die Weichen. Bis zum Jahr 2030 peilen wir einen Umsatz von mehr als zehn Milliarden Euro an.“ Das Thema Nachhaltigkeit spiele dabei eine entscheidende Rolle, so Hartel. Die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten steige stetig. Der Anteil dieser Produkte am Portfolio von Wacker, so der Konzernchef, liege bereits heute bei mehr als zwei Dritteln und soll sich in den kommenden Jahren noch stärker zum Umsatz- und Ergebnistreiber im Konzern entwickeln. „Auf Basis der hohen Kundennachfrage starten wir jetzt in eine Wachstumsphase, in der wir vor allem in organisches Wachstum, aber auch in Zukäufe investieren. Wir haben uns ambitionierte Ziele gesetzt: Wir wollen das Umsatzwachstum, das sich aus höheren Mengen und einem besseren Produktmix ergibt, verdoppeln bei gleichzeitig hoher Ertragskraft“, hob der Vorstandsvorsitzende hervor.
 

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