Wacker Chemie vereinbart Abbau von über tausend Stellen bis 2022

Effizienzprogramm „Zukunft gestalten“ gestartet

Stammwerk der Wacker Chemie AG in Burghausen

Wacker Chemie treibt das im November gestartetes Effizienzprogramm „Zukunft gestalten“ weiter voran. Wie der Münchner Chemiekonzern bekanntgab, haben sich Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretungen auf ein Rahmenkonzept zum geplanten Stellenabbau geeinigt. Demnach werden in Deutschland bis Ende des Jahres 2022 insgesamt rund 1.000 Stellen vor allem in den Verwaltungsbereichen des Konzerns sowie den indirekten und nicht operativen Funktionen der Geschäftsbereiche wegfallen. Darüber hinaus werden etwa 200 Stellen an den Standorten außerhalb Deutschlands abgebaut. Im Frühjahr 2020 wurden bereits erste Ziele des Programms „Zukunft gestalten“ bekanntgegeben (chemieproduktion-online.de berichtete).

Umgesetzt werden soll der Stellenabbau in Deutschland ausschließlich mit sozialverträglichen und freiwilligen Maßnahmen. Dazu zählen Verrentung, Altersteilzeitregelungen oder Aufhebungsverträge. Betriebsbedingte Kündigungen sind nach der jetzt getroffenen Vereinbarung ausgeschlossen. Festgelegt wurde außerdem, dass Auszubildende bei Eignung weiterhin übernommen werden. Das Ziel, durch Reduzierungen bei den Sachkosten und beim Umfang intern erbrachter Leistungen sowie mit einer schlankeren Organisation ab Ende 2022 jährlich rund 250 Millionen Euro einzusparen, hat das Unternehmen bestätigt. Der Gesamtbetrag kommt dabei jeweils etwa zur Hälfte aus Sachkosten und Personalkosten. Aus den Einsparungen bei den Sachkosten erwartet Wacker bereits in diesem Jahr mehr als 50 Millionen Euro. 2021 werden es voraussichtlich mehr als 100 Millionen Euro sein. Wesentliche Einsparungen bei den Personalkosten werden dagegen erst ab dem kommenden Jahr erwartet.

„Das zentrale Anliegen von ‚Zukunft gestalten‘ ist es, die Organisation von Wacker konsequent neu auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden auszurichten und so das profitable Wachstum des Konzerns zu unterstützen“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Rudolf Staudigl den Fokus des Programms. „Sowohl im Geschäft mit Polysilicium als auch in unseren Chemiebereichen bereiten wir uns auf eine härtere Gangart im Wettbewerb vor. Wir wollen dabei nicht nur Kosten in signifikantem Umfang einsparen, sondern vor allem die Wettbewerbsfähigkeit von Wacker auch für zukünftige Herausforderungen zu stärken und dauerhaft zu sichern“, so Staudigl weiter.

„Mit den jetzt abgeschlossenen Vereinbarungen haben wir den Rahmen dafür geschaffen, um mit den geplanten organisatorischen Veränderungen zügig in die Umsetzung gehen zu können. Gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern werden wir jetzt die detaillierte Ausgestaltung der Personalmaßnahmen erarbeiten“, sagte Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor Christian Hartel. „Wir sind sehr zufrieden, dass es uns mit dieser Vereinbarung gelungen ist, unsere Ziele mit guten und fairen Lösungen zu erreichen“, betonte der Personalvorstand.
 

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