Wacker Chemie erzielt 2016 neuen Bestwert beim Umsatz

Starkes viertes Quartal

Im Gesamtjahr 2016 wächst der Umsatz aufgrund höherer Absatzmengen um 2 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro

Die Wacker Chemie AG hat nach einem guten 4. Quartal ihr Umsatzziel für das Gesamtjahr 2016 erreicht und beim operativen Ergebnis die eigenen Erwartungen übertroffen. Nach vorläufigen Berechnungen erzielte der Münchner Chemiekonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gesamtumsatz von 5,4 Milliarden Euro. Nach 5,3 Milliarden Euro in 2015 ist dies eine Steigerung um rund 2 Prozent. Als wesentlicher Grund für den Anstieg werden höhere Absatzmengen benannt. Alle Geschäftsbereiche haben 2016 ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr gesteigert.

Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich nach den vorläufigen Zahlen auf 1,10 Milliarden Euro. Es lag damit um 5 Prozent über Vorjahr, trotz deutlich geringerer Sondererträge aus einbehaltenen erhaltenen Anzahlungen und Schadenersatzleistungen von Kunden aus der Solarindustrie. Diese Sondererträge beliefen sich auf rund 20 Millionen Euro. Bereinigt um diesen Effekt hat sich das EBITDA im abgelaufenen Geschäftsjahr um 19 Prozent erhöht. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Geschäftsjahres 2016 ist mit 365 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr um 23 Prozent zurückgegangen. Hier wirkten sich die deutlich höheren Abschreibungen aus. Diese beliefen sich 2016 auf rund 735 Millionen Euro. Das Jahresergebnis des Wacker-Konzerns liegt nach den vorläufigen Berechnungen bei 190 Millionen Euro.

„Sowohl unser Chemiegeschäft als auch die Absatzmengen bei Halbleiterwafern und Polysilicium haben sich im 4. Quartal gut entwickelt“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Mittwoch in München. „In allen Segmenten waren die Umsätze dank der guten Kundennachfrage deutlich höher als vor einem Jahr. Insgesamt verzeichnen wir das bislang umsatzstärkste Schlussquartal.“

Investitionen, Netto-Cashflow und Nettofinanzschulden
Die Investitionen von Wacker im Geschäftsjahr 2016 lagen nach den vorläufigen Zahlen bei 430 Millionen Euro. Sie haben sich damit wie erwartet gegenüber dem Vorjahr fast halbiert. Der Großteil der Investitionen ging in den Ausbau der Kapazitäten für fertige Siliconprodukte, die Modernisierung der Kristallziehanlagen von Siltronic sowie in die Fertigstellung des Polysiliciumstandorts Charleston im US-Bundesstaat Tennessee. Wacker hat dort im 3. Quartal 2016 die Inbetriebnahme der Produktionsanlagen wie geplant abgeschlossen.

Der Netto-Cashflow des Konzerns ist wie prognostiziert deutlich positiv. Er belief sich auf rund 400 Millionen Euro, nach 23 Millionen Euro in 2015. Die erheblich niedrigeren Investitionen sind der wesentliche Grund für diesen starken Anstieg. Die Nettofinanzschulden liegen wie erwartet leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Sie lagen zum Stichtag 31. Dezember 2016 bei 990 Millionen Euro.

Geschäftsentwicklung im 4. Quartal 2016 deutlich zugelegt
Das 4. Quartal 2016 hat Wacker mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und EBITDA abgeschlossen. Der Konzernumsatz summierte sich von Oktober bis Dezember 2016 auf rund 1,35 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 10 Prozent. Die drei Chemiebereiche von Wacker haben von Oktober bis Dezember 2016 ihren Gesamtumsatz deutlich gesteigert. Für das Plus sind in erster Linie höhere Absatzmengen bei Siliconen verantwortlich. So lag der Umsatz des Geschäftsbereichs Wacker Silicones im Schlussquartal mit 490 Millionen Euro um rund 7 Prozent über dem Vorjahreswert. Wacker Polymers erzielte im 4. Quartal 2016 einen Gesamtumsatz von 275 Millionen Euro und erreichte damit ein leichtes Plus von rund 1 Prozent. Der Umsatz von Wacker Biosolutions stieg um 11 Prozent auf 50 Millionen Euro.

Noch deutlich stärker als der Umsatz wuchs das EBITDA der Chemiebereiche. Hier spielte neben dem höheren Umsatz das niedrige Kostenniveau eine Rolle, zu dem auch die speziell bei Siliconen gute Auslastung der Produktionsanlagen beigetragen hat. Darüber hinaus haben auch die laufenden Effizienzprogramme das EBITDA des Chemiegeschäfts positiv beeinflusst.
 

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