VCI-Statement: EU-Industriestrategie als Teil des Green Deal

Transformation der Industrie unterstützen

Transformation der Industrie unterstützen

Die Europäische Kommission stellt heute ihre Industriestrategie als Teil des Green Deal vor. Für Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), muss Innovation ein essenzielles Prinzip der Strategie sein: „Die chemisch-pharmazeutische Industrie spielt beim Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft eine einzigartige Rolle. Ob Wasserstoffwirtschaft, chemisches Recycling, Elektromobilität oder digitale Land- und Gesundheitswirtschaft. Unsere Branche setzt auf neue Technologien und entwickelt mit ihren Partnern im Industrienetzwerk die Innovationen, mit denen der Green Deal gelingen kann.“

Große Entrup betont, dass sich die chemische Industrie bei CO2-Neutralität und zirkulärem Wirtschaften bereits mitten im Wandel befinde. Damit energieintensive Branchen den Umbau kraftvoll vorantreiben können, benötigten sie die Unterstützung der Politik: „Die Chemie der Zukunft braucht enorme Mengen erneuerbaren Stroms zu günstigen Preisen und Freiräume für die Forschung. Nicht alle Regionen der Welt teilen die europäischen Ambitionen. Daher muss die Politik die kostenintensive Phase der Transformation mit Fokus auf Innovationen und Investitionen im erforderlichen Maße unterstützen. Ansonsten transformiert sich die Industrie wettbewerbsmäßig ins Aus.“

Auch kostenlose Zuteilungen von Emissionshandelszertifikaten und Strompreiskompensationen müssten beibehalten werden. Neue Handelsbarrieren wie CO2-Grenzsteuern seien hingegen kein sinnvoller Hebel, sondern schadeten eher einer nachhaltigen Entwicklung, unterstrich Große Entrup. Die Corona-Epidemie mache die Bedeutung einer starken forschenden Pharmaindustrie für die öffentliche Gesundheit in Europa überdeutlich. „Innovative Diagnostika, Impfungen und Therapien werden nur dann in Europa entwickelt werden, wenn die industriepolitischen Rahmenbedingungen der EU stimmen“, betonte Große Entrup. Wichtig sei, dass das Projekt Green Deal gemeinsam mit der Industrie umgesetzt werde, so Große Entrup. „Sonst besteht die Gefahr, dass die Antwort auf die ‚the man on the moon‘-Strategie der EU Kommission lautet ‚Houston, we have a problem‘. Das will keiner. Daher erfordern alle Maßnahmen ein engmaschiges Monitoring und sorgfältige Folgenabschätzungen, damit der Transformationsprozess zum gewünschten Erfolg führt.“