Leiter von Clariants Oxidations-Katalyse-Forschung erhält Efcats-Katalyse-Preis

Innovative Lösungen ermöglichen höhere Energie- und Ressourceneinsparung in der chemischen Industrie

Gerhard Mestl wurde für seine bahnbrechende Arbeit ausgezeichnet

Gerhard Mestl, Head of Oxidation Catalysts bei dem Spezialchemieunternehmen Clariant, hat den Applied Catalysis Award 2017 der European Federation of Catalysis Societies (Efcats) erhalten. Der Preis wurde am Mittwoch, den 30. August an Gerhard Mestl während der Konferenz Europacat XIII in Florenz übergeben. Eine Jury aus Wissenschaftlern wählt den Gewinner des Efcats Applied Catalysis Award aus. Laut der Organisation, will die Auszeichnung individuelle Beiträge würdigen, die folgendes kennzeichnen: „Exzellenz, wissenschaftliche Neuheit, technischer Erfolg in Forschung und Entwicklung sowie der Übertragung von Labor- auf Großanlagen, und interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Ingenieuren mit klarem Fokus auf eine kommerzielle Anwendung“. Der Applied Catalysis Award wird vom multinationalen Mineralölunternehmen BP gefördert.

Gerhard Mestl erhält den angesehenen, alle zwei Jahre vergebenen Preis für seine bahnbrechende Arbeit in der selektiven Oxidation. Zusammen mit seinem Forschungsteam bei Clariant ist es Gerhard Mestl gelungen, leistungsstarke Prozesskatalysatoren zu entwickeln, die eine effizientere und nachhaltigere Herstellung von Zwischenprodukten und Spezialchemikalien ermöglichen. Zu diesen Anwendungen zählen Phthalsäureanhydrid, Maleinsäureanhydrid und Vinyl-Acetatmonomer.

Gerhard Mestl ist auch als Forscher bei Municat aktiv, der Münchner Katalyse-Forschungsallianz zwischen Clariant und der Technischen Universität München. Seine zahlreichen beruflichen Erfolge umfassen unter anderem die Entwicklung der Beschichtungsmethode für Phthalsäureanhydrid und deren Ausweitung auf andere angewandte Katalysatorensysteme, eine deutliche Verbesserung der Wismut-Molybdat-basierten Oxidation von Propylen zu Acrolein, und die Entwicklung innovativer Maleinsäureanhydrid-Katalysatoren. Er hat eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung einer anpassungsfähigen Technologie gespielt, die bei der einstufigen Umwandlung von Propan in Acrylsäure verwendet wird. Mestl und sein Team untersuchen nun auch Lösungen zur katalytischen oxidativen Dehydrierung von Ethan zu Ethylen.

Prof. Robert Schlögl, Direktor des Fritz-Haber-Institutes der Max-Plank-Gesellschaft: „Gerhard Mestl vereint akademisches Interesse und Neugier mit dem praktischen Sinn und der Ausdauer, die in der industriellen Katalyseforschung nötig sind. Dies, zusammen mit hoher Sozialkompetenz und seiner freundlichen persönlichen Art, hat ihn außergewöhnlich erfolgreich auf seinem Gebiet gemacht. Er kümmert sich stark um seine Kollegen, engagiert sich ehrenamtlich in Industrie und Universität, und er findet immer noch Zeit, seine Einsichten in Vorlesungen an Studenten weiterzugeben. Ich wünsche ihm all die Freude, die mit einer so angesehenen Auszeichnung verbunden ist.“ Marvin Estenfelder, Head of R&D bei Clariant Catalysts gratulierte ebenfalls: „Der Efcats-Award ist eine wohlverdiente Anerkennung für den wertvollen Beitrag, den Gerhard Mestl mit seinem Team zu einer Reihe außergewöhnlicher Innovationen geleistet hat.”
 

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