GDCh verleiht Fresenius-Preis 2023 an Dopingforscher Mario Thevis

Im Dauereinsatz gegen Doping

Prof. Dr. Mario Thevis erhält den Fresenius-Preis

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verleiht Professor Dr. Mario Thevis von der Deutschen Sporthochschule Köln den Fresenius-Preis 2023. Der Chemiker erhält die Auszeichnung, die mit einer Goldmedaille sowie einem Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro verbunden ist, für besondere Verdienste um die analytische Chemie. Denn der international renommierte Dopingexperte zeigt mit seiner Arbeit, wie wichtig und relevant Analytik für die Gesellschaft ist. Thevis erhält den Preis am 11. April im Rahmen der gemeinsamen Konferenz der deutschen, österreichischen und schweizerischen Analytischen Chemie Anakon 2023 in Wien. Vor Ort werden außerdem der Fachgruppenpreis Analytische Chemie sowie der Daas-Preis vergeben.

Mario Thevis ist als weltweit renommierter Dopingexperte ein Aushängeschild der deutschen analytischen Chemie. Seit zwanzig Jahren ist er im Bereich der Dopingkontrolle bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen aktiv. Durch die damit verbundene öffentliche Sichtbarkeit repräsentiert er die analytische Chemie nicht nur innerhalb der Wissenschaft, sondern ebenfalls in der öffentlichen Wahrnehmung in den Medien. Thevis entwickelte bereits zahlreiche neue, leistungsstarke Analysenverfahren für eine Vielzahl von Substanzen und ihren Metaboliten, die aktuell als Dopingmittel verwendet werden oder in Zukunft verwendet werden könnten.

Durch akribische Forschung zur Expertise für seltene analytische Ergebnisse

Dabei ist sich der Experte stets seiner großen Verantwortung bewusst. Denn jedes analytische Ergebnis kann einen unmittelbaren und entscheidenden Einfluss auf die Karriere, das Ansehen und die Zukunft der betroffenen Personen haben. Vielfach zeigte er, dass zunächst unerklärliche und besonders seltene analytische Ergebnisse weitere detaillierte Untersuchungen erfordern. Aus diesem Grund wird Thevis auch regelmäßig in sportrechtlichen sowie strafrechtlichen Verfahren als Experte herangezogen. Nicht zuletzt gelingt es ihm, seine Forschung mitreißend zu präsentieren. Er war als Plenarredner bereits auf vielen internationalen Tagungen zu Gast und wurde von der GDCh-Fachgruppe Analytische Chemie zum Redner für die Fresenius Lecture in den Jahren 2022/23 ernannt.

Mario Thevis, geboren 1973 in Aachen, studierte Chemie an der RWTH Aachen sowie Sportwissenschaften an der Deutschen Sporthochschule Köln, an der er 2001 am Institut für Biochemie auch promovierte. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of California, Los Angeles, USA, habilitierte er sich an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2006 ist er dort Professor für präventive Dopingforschung. Seit 2016 ist er Direktor des Instituts für Biochemie und des von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zertifizierten Anti-Doping-Labors Köln. Bereits während seiner Dissertation unterstützte er das Dopingkontrolllabor Helsinki (Finnland) im Rahmen der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2001. Seither begleitete er zahlreiche Weltmeisterschaften und Olympische Spiele mit seiner wissenschaftlichen Expertise. Thevis hat seine Forschung in über 450 wissenschaftlichen Publikationen in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht und erhielt für seine Arbeiten bereits zahlreiche Auszeichnungen. Er ist Direktor des Europäischen Überwachungszentrums für neue Dopingmittel (Eumoceda).

Weitere GDCh-Preisverleihungen auf der Anakon

Ebenfalls im Rahmen der Anakon werden der Fachgruppenpreis Analytische Chemie sowie der Daas-Preis vergeben: Professorin Dr. Nicole Strittmatter, Technische Universität München, erhält die Auszeichnung der Fachgruppe für ihre Arbeiten im Bereich der multimodalen massenspektrometrischen Bildgebung in der pharmazeutischen und onkologischen Forschung. Dr. Carla Kirschbaum wird für ihre an der Freien Universität Berlin und dem Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft angefertigten Dissertation mit dem Titel „Lipid Fingerprinting by Mass Spectrometry and Laser Light“ mit dem Preis des Deutschen Arbeitskreises für Analytische Spektroskopie (Daas) der GDCh-Fachgruppe Analytische Chemie ausgezeichnet.
 

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