Evonik steigert Umsatz im 3. Quartal 2022 auf 4,9 Milliarden Euro

Ausblick für 2022 bestätigt

Evonik Headquarter in Essen

Vor dem Hintergrund einer deutlich schwächeren Konjunktur hat sich Evonik im dritten Quartal behauptet. Obwohl die verkauften Mengen zurückgingen, stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal aufgrund von Preiserhöhungen um 26 Prozent auf 4,88 Milliarden Euro. So konnten die gestiegenen variablen Kosten erfolgreich weitergegeben werden. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen gab um lediglich fünf Prozent auf 615 Millionen Euro nach. „Trotz des zunehmend schwierigen Umfelds bleiben wir zuversichtlich, unseren Ausblick für das Gesamtjahr erreichen zu können“, sagt Christian Kullmann, Vorsitzender des Vorstandes. „Zugleich bereiten wir uns für das kommende Jahr auf eine Rezession vor.“

Die eigene Energieversorgung hat Evonik derweil unabhängiger von Erdgas gemacht. Am größten Standort in Marl kann das neu gebaute Gaskraftwerk inzwischen mit dem Flüssiggas LPG betrieben werden. Zugleich sichert der verlängerte Betrieb des dortigen Kohlekraftwerks die Stromerzeugung. Weitere Standorte reduzieren ebenfalls ihren Gasverbrauch. Das Unternehmen macht sich darüber hinaus unabhängiger von fossilen Brennstoffen: Das Spezialchemieunternehmen bezieht ab 2026 vom Energieversorger EnBW über ein Power Purchase Agreement 100 Megawatt Grünstrom aus dem neuen Windpark He Dreiht in der deutschen Nordsee. Dadurch kann der Konzern dann rund ein Viertel seines Strombedarfs in Europa durch Windkraft decken. Den entsprechenden Vertrag mit EnBW hat Evonik vergangene Woche unterzeichnet.

Evonik konzentriert sich auf Spezialchemie

Auch den Umbau des Portfolios und die Konzentration auf die Spezialchemie treibt Evonik konsequent voran. Im August trennte sich der Konzern von seinem Geschäft mit Betainen in den USA. Kürzlich folgte der Verkauf des Geschäfts mit TAA-Derivaten an Sabo. Evonik investiert weiterhin gezielt in eigenes Wachstum: In Mobile, Alabama, errichtet der Konzern für 150 Millionen Euro eine neue Anlage zur Herstellung von Methylmercaptan, ein wichtiges Zwischenprodukt für Methionin. In Lafayette im Bundesstaat Indiana startet in Kürze der Bau einer neuen Produktionsanlage für pharmazeutische Lipide, die vor allem für Anwendungen der mRNA-Medizin benötigt werden. In der Slowakei baut der Konzern eine neue Anlage zur Produktion von biobasierten Rhamnolipiden.

Specialty Additives erwirtschaftet robustes Ergebnis

In der Division Specialty Additives stieg der Umsatz im dritten Quartal um 19 Prozent auf 1,11 Milliarden Euro aufgrund spürbar höherer Verkaufspreise durch die Weitergabe der gestiegenen variablen Kosten sowie positiver Währungseinflüsse. Die Verkaufsmengen waren rückläufig. Die Produkte für die Bau- und Beschichtungsindustrie sowie für erneuerbare Energien erzielten infolge erfolgreicher Preisanhebungen spürbar höhere Umsätze. Der Umsatz der Additive für Polyurethanschäume und langlebige Konsumgüter nahm ebenfalls vor allem preisbedingt zu. Bei Additiven für den Automobilbereich gab es zudem leicht höhere Verkaufsmengen. Mit einem Anstieg beim bereinigten Ebitda von acht Prozent auf 243 Millionen Euro erwirtschaftete die Division ein robustes Ergebnis.

Smart Materials profitiert von höheren Verkaufspreisen

Der Umsatz der Division Smart Materials wuchs im dritten Quartal um 26 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro. Der Anstieg resultierte aus deutlich höheren Verkaufspreisen und positiven Währungseinflüssen bei nahezu stabilen Mengen. Die anorganischen Produkte erzielten dank deutlich angehobener Verkaufspreise zur Weitergabe der gestiegenen variablen Kosten einen wesentlich höheren Umsatz. Der Umsatz des Bereichs Polymers lag ebenfalls spürbar über dem Vorjahreswert. Die Verkaufsmengen waren in beiden Bereichen nahezu stabil. Das bereinigte Ebitda lag mit 177 Millionen Euro auf der Höhe des Vorjahreswertes.

Umsatz bei Performance Materials legt 15 Prozent zu

In der Division Performance Materials stieg der Umsatz im dritten Quartal um 15 Prozent auf 903 Millionen Euro bei rückläufigen Verkaufsmengen. Gegenüber dem sehr starken zweiten Quartal normalisierte sich die Lage bei Produkten des C4-Verbunds, der Umsatz lag leicht über dem Vorjahr. Bei Superabsorbern stiegen die Umsätze durch höhere Verkaufspreise deutlich. Das bereinigte Ebitda ging infolge geringerer Produktmargen um 24 Prozent auf 74 Millionen Euro zurück.
 

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