Deutscher Chemie-Branchenumsatz bleibt auf hohem Niveau aber wächst langsamer

Ausblick: Nachlassende Dynamik im Chemie- und Pharmageschäft

VCI-Quartalsbericht 2/2018 zur wirtschaftlichen Lage der Branche

Die Bilanz der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland für das zweite Quartal 2018 fällt zufriedenstellend aus. Die Wachstumsdynamik vom Jahresanfang hat aber deutlich nachgelassen. Das geht aus dem aktuellen Quartalsbericht hervor, den der Verband der Chemischen Industrie (VCI) veröffentlicht hat. Der Umsatz in Deutschlands drittgrößter Branche stagnierte demnach von April bis Juni auf hohem Niveau. Während im Inland die Erlöse leicht sanken, verbuchte die Branche im Ausland das achte Umsatzplus in Folge. Die Produktion legte im zweiten Quartal nur verhalten zu. Steigende Rohstoffkosten führten zu Preiserhöhungen bei chemischen Grundstoffen. Insgesamt sind die Chemieunternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage noch zufrieden. Die Erwartungen für die Zukunft sind dagegen getrübt, da die konjunkturellen Risiken durch den nahenden Brexit und den schwelenden Handelskonflikt zwischen den USA und China zunehmen.

VCI-Präsident Kurt Bock sagt zur Chemiekonjunktur: „Umsatz und Auslastung der Branche lagen im zweiten Quartal noch auf hohem Niveau. Aber vieles deutet darauf hin, dass die Nachfrage im zweiten Halbjahr im Vergleich zur ersten Jahreshälfte nachlassen wird. Insbesondere die Exporterwartungen sind nicht mehr so positiv wie zu Jahresbeginn.“

Der VCI rechnet für 2018 weiterhin mit einem Zuwachs der deutschen Chemieproduktion um 3,5 Prozent. Chemikalien verteuern sich voraussichtlich um 1,5 Prozent. Der Branchenumsatz wächst um 4,5 Prozent auf 204 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal 2018 stieg die Chemieproduktion im Vergleich zum Vorquartal um 1,2 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr produzierten die Chemieunternehmen 5,4 Prozent mehr. Die Kapazitätsauslastung der Anlagen war weiterhin gut und betrug von April bis Juni 84,5 Prozent.

Steigende Rohstoffkosten sorgten im zweiten Quartal 2018 für weiter anziehende Chemikalienpreise. Chemieprodukte kosteten daher von April bis Juni 0,6 Prozent mehr als im Vorquartal und 1,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Branchenumsatz blieb im zweiten Quartal 2018 auf hohem Niveau stabil. Gegenüber dem Vorquartal sanken die Erlöse nur minimal um 0,1 Prozent. Das Vorjahr konnte gleichzeitig um 5,8 Prozent übertroffen werden. Die Nachfrage kam vor allem von den Auslandsmärkten. Zur Fachkräftesicherung haben die Chemieunternehmen auch im zweiten Quartal 2018 wieder mehr Stellen geschaffen. Die Branche hat aktuell 459.700 Mitarbeiter. Das ist ein Plus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
 

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