Christoph Held von der TU Dortmund erhält Arnold-Eucken-Preis 2018

VDI ehrt Nachwuchswissenschaftler in der Verfahrenstechnik

Preisträger des Arnold-Eucken-Preis 2018

Die VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (GVC) zeichnet PD Dr.-Ing. Christoph Held mit dem Arnold-Eucken-Preis 2018 aus. Den bedeutendsten deutschen Nachwuchspreis der Verfahrenstechnik erhielt Held für seine herausragenden Leistungen in der Biothermodynamik – insbesondere der experimentellen Ermittlung neuer Standarddaten biochemischer Reaktionen – im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Processnet-Jahrestagung in Aachen.

Christoph Held ist akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Thermodynamik der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen an der TU Dortmund und leitet dort die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Bioreactions and Biothermodynamics“. Seine Forschergruppe betrachtet die Thermodynamik reaktiver biochemischer Systeme. Dies erfordert eine enge Verzahnung klassischer thermodynamischer Ingenieurmethoden mit naturwissenschaftlichen (biochemischen) Fragestellungen. Die Arbeitsgruppe um Held hat für eine Vielzahl biochemischer Reaktionen neue Standarddaten bestimmt und dabei Reaktionsexperimente mit thermodynamischer Modellierung verknüpft. Diese neuen Daten erlauben es nun zu erklären, warum gewisse biochemische Reaktionspfade überhaupt ablaufen. Ein Beispiel hierfür ist der Stoffwechselpfad „Glykolyse“ im menschlichen Körper.

Mit diesen Arbeiten vertritt Held einen breiten und zukunftsweisenden Forschungsbereich und es gelingt ihm, die beiden Welten der Bioreaktionstechnik und der Stoffdaten-Thermodynamik miteinander zu verknüpfen und dadurch eine fundamentalere Betrachtung von biotechnologischen Prozessen zu ermöglichen. Die Jury ist der Meinung, dass Held einer der begabtesten und aussichtsreichsten Nachwuchswissenschaftler in der Verfahrenstechnik ist.

Die VDI-GVC vergibt seit 1956 jährlich den mit 5.000 Euro dotierten Arnold-Eucken-Preis für hervorragende technisch-wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik. Damit fördert sie begabte Nachwuchskräfte aus Industrie, Hochschulen oder Forschungsinstituten. Die Preisträger sollten nicht älter als 40 Jahre sein und weder einen Lehrstuhl innehaben noch eine Forschungs- oder Entwicklungseinrichtung verantwortlich leiten. Der Arnold-Eucken-Preis wird in Erinnerung an den deutschen Physikochemiker und ersten Vorsitzenden des VDI-Fachausschusses „Verfahrenstechnik“ verliehen.
 

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