Berlin-Brandenburger Gefahrguttage: Tüv Rheinland Akademie organisiert Expertenaustausch

Dialog von Wirtschaft und Behörden stärkt die Sicherheit

TÜV Rheinland: Gefahrgut erfordert besondere Verantwortung

Die Zahl der Vorschriften steigt. Immer mehr Regeln müssen für Gefahrgut beachtet werden. Aber es sind nicht nur die Unterschiede zwischen nationalen, europäischen und weltweiten Regelwerken, die die Gesamtzahl zu beachtender Vorschriften steigen lassen. Auch verbesserte technische Transportmöglichkeiten und neue Erkenntnisse über die Gefährlichkeit von Stoffen und Produkten machen ein beständiges Anpassen der gesetzlichen Vorgaben erforderlich. Die von Tüv Rheinland veranstalteten 26. Berlin-Brandenburger Gefahrguttage befassen sich umfassend mit der Thematik des Transports und der Lagerung von gefährlichen Stoffen.

Die Veranstaltung am 6. und 7. November in Berlin beschäftigt sich mit den gesetzlichen Neuerungen und den vielfältigsten Erfahrungen aus der Praxis im Umgang mit Gefahrgut. Das zweitägige Symposium ist die Plattform für Gefahrgutverantwortliche bzw. -beauftragte, die die Regeln in die Praxis umsetzen und die  Einhaltung der Vorschriften auch entsprechend kontrollieren müssen. Namhafte und praxiserfahrene Referenten aus Ministerien und Behörden, von Polizei und Feuerwehr, aus Handel und Industrie sowie der Logistikbranche präsentieren in Fachvorträgen die neuesten rechtlichen und technischen Entwicklungen. Dazu gehören auch Berichte aus der Praxis über vorschriftsmäßigen Transport und Lagerung von Gefahrgütern.

Kontrollen bleiben unverzichtbar

Wie wichtig die Anwendung und Einhaltung der Vorschriften ist, zeigen andererseits etliche fatale Beispiele aus Betriebsbegehungen von Feuerwehren sowie Straßenverkehrskontrollen der Polizei. Leider passiert es immer wieder auf den Autobahnen, dass ein Lkw ungebremst in ein Stauende rast. Ein verheerender Unfall so oder so, oftmals aber gerade dadurch besonders katastrophal, wenn der Lkw gefährliche Güter wie Kraftstoff, Öl oder Chemikalien geladen hat. Informationen zur Ladungssicherung sind für den Fahrer unglaublich wichtig, um im Fall des Falles besser reagieren zu können.

Die vielfältigen Referate der Berlin-Brandenburger Gefahrguttage und der Erfahrungsaustausch mit Experten machen die Veranstaltung zu einem Dialog zwischen Wirtschaft und Behörden, der das gegenseitige Vertrauen und auch das Bewusstsein für die Gefahren stärkt. Notwendige Kontrollen lassen sich dadurch trotzdem nicht ersetzen, um die von den Stoffen ausgehenden Risiken für Mensch und Umwelt zu minimieren.

Transnationale Vorschriften sind hilfreich

Es gibt zahlreiche Regelungen und Abkommen zum Gefahrguttransport auf Straße, Schiene, Wasser und in der Luft. Die Vorgaben betreffen Verpackung, Ladungssicherung, Kennzeichnung und Transport. Die Fülle der Vorschriften dient nahezu ausschließlich dem Zweck, Gefahrguttransporte abzusichern und Unfälle zu vermeiden. Aber auch im Fall der Fälle, dass Rettungskräfte der Feuerwehr eingreifen müssen, sind die gesetzlichen Vorschriften der Transport- und Gefahrgutkennzeichnung hilfreich. Dadurch erhalten die Einsatzkräfte unter Umständen erst die genauen und schnellen Informationen, die einen Unfall als Gefahrgutunfall erkennen lassen, um dann auch schnellstmöglich die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können.

Das Befördern von Gefahrgut gehört zu den wenigen Bereichen, die schon seit Längerem grenzübergreifend, nahezu weltumspannend geregelt sind. Die meisten Staaten haben sich diesen geltenden Regeln angeschlossen, wobei die Uno auch noch versucht die Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien weltweit zu vereinheitlichen.