BASF will nach kräftigem Gewinnplus 2017 noch weiter wachsen

Dr. Kurt Bock, Vorsitzender des BASF Vorstands

Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2017 ist BASF gut ins Jahr 2018 gestartet. „Wir sind im vergangenen Jahr deutlich gewachsen und konnten unsere Ertragskraft weiter ausbauen. Außerdem haben wir wichtige Weichen für die personelle und strategische Weiterentwicklung unseres Unternehmens gestellt“, sagte Dr. Kurt Bock, Vorsitzender des Vorstands der BASF SE bei der Vorlage des Geschäftsberichts für das Jahr 2017 in Ludwigshafen. Im 4. Quartal 2017 erzielte die BASF-Gruppe einen Umsatz von 16,1 Milliarden Euro, das entspricht einem Zuwachs von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Preise stiegen um 9 Prozent. Den Absatz erhöhte BASF um 4 Prozent, dazu trugen alle Segmente außer Oil & Gas bei. Negative Währungseinflüsse sind dagegen deutlich gestiegen und wirkten sich mit minus 5 Prozent auf den Umsatz aus. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (Ebit) vor Sondereinflüssen lag im 4. Quartal mit 1,9 Milliarden Euro um 58 Prozent über dem Vergleichsquartal des Vorjahres. Dabei glichen die deutlich höheren Ergebnisse in den Segmenten Chemicals, Agricultural Solutions, Oil & Gas sowie bei Sonstige die niedrigeren Erträge bei Functional Materials & Solutions und Performance Products aus.

Weltweit zog die Konjunktur 2017 in vielen Ländern an. „Diesen Aufschwung haben wir genutzt und unseren Umsatz und unser Ergebnis im Gesamtjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr markant gesteigert“, sagte Bock. Dank guter Nachfrage verkaufte BASF in allen Unternehmensbereichen höhere Mengen und steigerte ihre Profitabilität erheblich. Hierzu haben auch höhere Preise beigetragen, vor allem im Segment Chemicals. In Summe steigerte BASF den Umsatz um 12 Prozent auf 64,5 Milliarden Euro. Dazu trug auch das Ende 2016 erworbene Geschäft von Chemetall mit seinen maßgeschneiderten Angeboten zur Behandlung von Metalloberflächen bei.

Ergebnis wächst noch stärker

Beim Ergebnis legte BASF noch kräftiger zu, um rund ein Drittel. Das Unternehmen erzielte ein Ebit vor Sondereinflüssen von 8,3 Milliarden Euro. Hierzu trug das Segment Chemicals wesentlich bei. Die höheren Margen und Mengen im Geschäft mit Basischemikalien und Zwischenprodukten überkompensierten rückläufige Margen in einigen der BASF-Spezialitätengeschäfte deutlich. Das Ergebnis im Chemiegeschäft – es umfasst die Segmente Chemicals, Performance Products und Functional Materials & Solutions – konnte gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht werden. So lag hier das Ebit vor Sondereinflüssen bei 7,3 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Segment Chemicals wuchs in einem günstigen Marktumfeld der Umsatz im 4.  Quartal 2017 um 21 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Hierzu trugen höhere Preise und Mengen bei. BASF konnte die Margen vor allem bei Isocyanaten, Säuren und Polyalkoholen, Cracker-Produkten und Acryl-Monomeren steigern. Das Ebit vor Sondereinflüssen stieg um 67 Prozent gegenüber dem 4. Quartal 2016 auf 1,1 Milliarden Euro. Alle Unternehmensbereiche konnten ihr Ergebnis steigern.

Im Gesamtjahr wuchs bei Chemicals der Umsatz 2017 um 3,4 Milliarden auf 16,3 Milliarden Euro. Hauptgrund waren höhere Preise, insbesondere im Unternehmensbereich Monomers. BASF steigerte zudem die Mengen in allen Bereichen. Das Ebit vor Sondereinflüssen nahm um 2,2 Milliarden auf 4,2 Milliarden Euro zu, vor allem infolge höherer Margen bei Isocyanaten im Bereich Monomers. Auch die stärkeren Margen bei Petrochemicals und Intermediates trugen zum Ergebnisanstieg bei. Leicht höhere Fixkosten wirkten gegenläufig. Die Ergebnisbelastungen im Jahr 2017 infolge des Unfalls im Landeshafen Nord am Standort Ludwigshafen im Oktober 2016 wurden durch Versicherungsleistungen kompensiert.

Ausblick für 2018

Für 2018 geht BASF von einem Wachstum der Weltwirtschaft sowie der Chemieproduktion etwa auf dem Niveau von 2017 aus. Alle Regionen werden voraussichtlich weiter wachsen, für Brasilien und Russland rechnet BASF mit einer Fortsetzung der begonnenen Erholung. Neben diesen grundsätzlich positiven Ausgangsbedingungen sieht BASF allerdings eine gestiegene Volatilität der Märkte. Zudem belastet der US-Dollar Umsatz und Ergebnis. „In diesem Umfeld wollen wir weiter profitabel wachsen und den Umsatz sowie das Ebit vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe 2018 leicht steigern“, sagte Bock. Zur Umsatzsteigerung soll vor allem das Absatzwachstum beitragen. Zum Ergebnisanstieg sollen insbesondere die Segmente Performance Products, Functional Materials & Solutions sowie Oil & Gas deutlich beitragen. Im Segment Chemicals rechnet das Unternehmen nach dem starken Ergebnis von 2017 mit einem margenbedingt deutlich niedrigeren Ebit vor Sondereinflüssen.

Die Prognose für 2018 enthält die vereinbarte Akquisition wesentlicher Teile von Bayers Saatgut- und nichtselektiven Herbizidgeschäften, deren Abschluss im ersten Halbjahr 2018 erwartet wird. Daraus ergibt sich für das Segment Agricultural Solutions und die BASF-Gruppe 2018 voraussichtlich ein positiver Einfluss auf den Umsatz sowie ein negativer Ergebniseffekt aufgrund des Zeitpunkts der Übernahme, der Saisonalität des zu akquirierenden Geschäfts sowie der erwarteten Integrationskosten. Der beabsichtigte Zusammenschluss der Öl-und-Gas-Aktivitäten von BASF und LetterOne ist in der Prognose nicht berücksichtigt. Mit Unterzeichnung der Transaktions-Vereinbarungen ist das Ergebnis des Segments Oil & Gas – rückwirkend zum 1. Januar 2018 und unter Anpassung der Vorjahreswerte – nicht mehr im Umsatz und Ebit der BASF-Gruppe enthalten. Es würde dann als separate Position „Jahresüberschuss aus nicht fortgeführtem Geschäft“ im Jahresüberschuss der BASF-Gruppe ausgewiesen werden. Ab dem Zeitpunkt des Abschlusses der Transaktion würde der BASF-Anteil am Jahresüberschuss des Joint Ventures Wintershall DEA voraussichtlich nach der Equity-Methode in das Ebit der BASF-Gruppe einbezogen.
 

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