Chemie-Unternehmen stellen ihre Ausbildungsberufe in 360 Grad-Videos vor

"IdeenExpo": Chemie-Azubis werden zu Schauspielern

Johanna Skeretsch, Auszubildende zur Chemielaborantin, stellt ihren Beruf vor der 360 Grad-Kamera vor

In diesem Jahr öffnet die "IdeenExpo" bereits zum sechsten Mal ihre Pforten: Vom 10. bis zum 18. Juni 2017 lockt das bundesweit größte Jugend-Event für Naturwissenschaften und Technik wieder hunderttausende Besucher auf das Messegelände Hannover. Das Herzstück der Mitmach- und Erlebnisveranstaltung sind die interaktiven Exponate der rund 250 Aussteller. Der Verband der chemischen Industrie – Landesverband Nord (VCI Nord) und der Arbeitgeberverband Chemie Nord sind dabei unter anderem mit dem Exponat „Ausbildungsberufe der Chemiebranche in 360 Grad“ vertreten.

Herkömmliche Filme über Ausbildungsberufe in der Chemiebranche gibt es viele. Warum also nicht 360 Grad-Videos drehen? Das dachten sich der VCI Nord und Chemie Nord zusammen mit drei ihrer Mitgliedsunternehmen, der Aurubis AG, der Avista Oil AG und der BASF Polyurethanes GmbH. Gemeinsam stellen sie auf der "IdeenExpo" drei der insgesamt rund 50 Ausbildungsberufe der Chemiebranche in 360 Grad-Videos vor. Dazu setzt sich der Besucher eine Virtual Reality-Brille auf – und schon ist er zu Gast bei Verfahrensmechanikern von Aurubis in Hamburg, wird von einem Chemikanten-Azubi über die Anlage von Avista Oil in Dollbergen geführt und bekommt Einblicke in die Arbeit der Chemielaboranten von BASF Polyurethanes in Lemförde.

Mit den Videos wollen die Unternehmen ihre Anlagen und die Aufgaben der Auszubildenden so realitätsnah wie möglich für die Besucher der "IdeenExpo" darstellen. Damit dies gut gelingt, war natürlich einiges an Vorbereitung nötig. Drehbücher mussten geschrieben, Orte für die Dreharbeiten ausgesucht und schließlich die Aufnahmen gemacht werden. Die Herausforderung: Bei 360 Grad-Videos kann man sich bei Versprechern nicht einfach mit Schnittbildern behelfen, so wie es zum Beispiel bei Fernsehinterviews üblich ist. Das bedeutete für die Darsteller volle Konzentration bei den Aufnahmen. „Der Dreh hat Spaß gemacht, auch wenn viel Aufwand hinter der Produktion steckt. Ich glaube, wir haben gut rübergebracht, wie actionreich unser Beruf ist“, sagt Peter Eckert, angehender Verfahrensmechaniker bei Aurubis.

Für den Dreh wurden vier Go-Pro-Kameras mit Speziallinsen verwendet, die zu einer Art Würfel zusammengebaut wurden. In der Postproduktion wurden die Aufnahmen zu Rundumbildern zusammengefügt. „Ich hätte nie gedacht, dass man für 30 Sekunden Redezeit etwa 50 Minuten vor der Kamera steht“, so Tim Noske, der bei Avista Oil zum Chemikanten ausgebildet wird. Und Johanna Skeretsch von der BASF Polyurethanes ergänzt: „Vor der Kamera zu stehen, war schon ein wenig komisch. Vor allem, dass man innerhalb einer 360 Grad-Szene keine Schnitte macht, war gewöhnungsbedürftig. Aber als ich das einmal verinnerlicht hatte, hat es echt Spaß gemacht.“